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MARKT/2040: Aktuelle Studie zeigt Kostenunterdeckung in der Milchproduktion (EMB)


European Milk Board - Pressemitteilung vom 3.3.2014

Aktuelle Studie zeigt Kostenunterdeckung in der Milchproduktion



(Brüssel, 03.03.2014) Wie die aktuelle Kostenstudie des Büros für Agrarsoziologie & Landwirtschaft (BAL) für Deutschland zeigt, lag der durchschnittliche Preis für die Milcherzeuger im Oktober 2013 mit 41,92 Cent/ kg Milch mehr als 2 Cent unter den Produktionskosten. Diese hatten im gleichen Zeitraum 44,12 Cent/ kg Milch betragen.

Die Studie, die als Gemeinschaftsauftrag des European Milk Board (EMB) und der MEG Milch Board erstellt wurde, weist zudem die Kosten differenziert nach drei Regionen aus. So sind es in der Region Süd (Saarland, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen) 49,19 Cent/ kg, in der Region Ost (Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern) 42,93 Cent/ kg und im Norden (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) 38,56 Cent pro Kilogramm Milch.

Der Vorsitzende des EMB, Romuald Schaber, misst den Berechnungen eine wichtige Bedeutung bei. "Die vierteljährlich aktualisierten Daten zeigen uns Milcherzeugern sehr zuverlässig und flächendeckend die Kostensituation an." Es sei absolut notwendig, den Markt und insbesondere das Verhältnis zwischen ausbezahlten Preisen und den Kosten der Produktion ständig zu beobachten. "Zusätzlich müsste es jedoch noch eine von der Politik eingesetzte Monitoringstelle geben, die bei hoher Kostenunterdeckung Marktanpassungen vornimmt", so Schaber weiter.

Für Oktober 2013 zeigt die von der MEG Milch Board berechnete Preis-Kosten-Ratio eine Kostendeckung von 95 Prozent, für das Gesamtjahr 2013 sind es jedoch nur 87 Prozent. "Die Preissituation ist aktuell etwas entspannter", fügt Schaber hinzu. "Vergessen wir jedoch nicht, dass der Milchmarkt durch hohe Preisschwankungen gekennzeichnet ist." 2012 lag der durchschnittliche Milchpreis in Deutschland bei nur knapp 33 Cent, zwei Jahre zuvor bei weniger als 26 Cent/ Kilogramm Milch. Bei solchen Preissituationen müsse man mit einer Anpassung des Angebotes reagieren, damit die Milcherzeugung in der EU flächendeckend überleben könne.


Hintergrund:

Die gemeinsam von European Milk Board (EMB) und MEG Milch Board beim Büro für Agrarsoziologie & Landwirtschaft (BAL) in Auftrag gegebene Kostenstudie berechnet die deutschlandweiten Erzeugungskosten der Milch. Sie basiert zum einen auf Daten des InformationsNetzes Landwirtschaftlicher Buchführungen der Europäischen Kommission (INLB), nutzt zu deren Aktualisierung zudem Preisindizes für landwirtschaftliche Betriebsmittel wie Futter, Dünger, Saatgut und Energie vom Statistischen Bundesamt und greift auf einen Einkommensansatz zurück, der die Arbeitsleistung der Betriebsleiter und Familienangehörigen kalkuliert. Auf dieser Studie aufbauend hat die MEG Milch Board den Milch Marker Index (MMI) entwickelt, der den aktuellen Verlauf der Erzeugungskosten (mit Basisjahr 2010 = 100) dokumentiert. Für Oktober 2013 beträgt der MMI 106 Punkte. Vierteljährlich wird er gemeinsam mit einer Preis-Kosten-Ratio veröffentlicht. Diese zeigt das Verhältnis zwischen den amtlich erfassten Rohmilchpreisen an die Erzeuger und den Milcherzeugungskosten.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 3.3.2014
European Milk Board
Office Hamm, Bahnhofstraße 31, 59065 Hamm
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E-Mail: office@europeanmilkboard.org
Internet: www.europeanmilkboard.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2014