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VERBAND/1445: Zur künftigen Klimaschutzpolitik der EU (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 5. Februar 2009

Landwirtschaft erntet Energie

Brief von DBV-Generalsekretär Born an die EU-Parlamentarier


In einem Brief an die Abgeordneten des Europäischen Parlaments hat der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, Stellung zu einem Initiativbericht mit dem Titel "2050: Die Zukunft beginnt heute - Empfehlungen für die künftige integrierte Klimaschutzpolitik der EU" zur künftigen Klimaschutzpolitik der EU bezogen. Anlass war die Abstimmung des vom nicht ständigen Ausschuss des Europäischen Parlaments zum Klimawandel vorgelegten Berichts im Plenum des Europäischen Parlaments. "Der Klimawandel ist für die Landwirtschaft eine zentrale Herausforderung, da diese sich an veränderte Klimabedingungen, extreme Wetterereignisse und Veränderungen der Anbauverhältnisse anpassen muss. Auch wenn die Landwirtschaft sich seit jeher sehr anpassungsfähig gezeigt hat, werden die Klimaänderungen erhebliche Auswirkungen auf die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen und damit die Versorgung der Weltbevölkerung haben", so Dr. Helmut Born.

Besonders kritisch widmete sich der Generalsekretär in seinem Brief dem Thema landwirtschaftlicher Emissionen: "Dass auch die Landwirtschaft - wie alle anderen Wirtschaftsbereiche - Treibhausgase emittiert, wird nicht geleugnet. Die Forderung nach verbindlichen Reduktionszielen für die Landwirtschaft verkennt jedoch die Tatsache, dass die Emissionen in der Landwirtschaft bei natürlichen Prozessen entstehen und nicht per se zu verhindern sind." Anders als viele andere Wirtschaftsbereiche habe die Landwirtschaft ihre Emissionen in Deutschland seit 1990 auch bereits um 22 Prozent gesenkt, unterstrich Born deutlich. "Und ich versichere Ihnen, dass die Landwirte auch zukünftig ihre Produktionsweise und den Einsatz von Betriebsmitteln optimieren und durch eine erhöhte Effizienz eventuelle Umweltauswirkungen reduzieren werden." Gebot der Stunde sei jedoch nicht der Verzicht auf Produktivität durch Extensivierungsstrategien, bewertet der DBV-Generalsekretär bestimmte Klimaschutzforderungen an die Landwirtschaft als nicht zielführend.

Außer acht bliebe in dem Initiativbericht zudem, dass die Landwirtschaft der einzige Wirtschaftsbereich ist, der im Rahmen seiner eigentlichen Produktion CO2 bindet und Sonnenenergie für Mensch und Tier nutzbar macht. "Die Landwirtschaft erntet Energie. Dieser Beitrag wird durch die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen als Ersatz für fossile Energieträger noch erheblich gesteigert, ebenso wie durch die dauerhafte CO2-Bindung in landwirtschaftlichen Böden", hob Born hervor. Nicht akzeptabel sei daher die in dem Bericht vorgenommene Fokussierung auf landwirtschaftliche Emissionen, während zu einer fairen Klimabilanz auch der positive Beitrag der Land- und Forstwirtschaft gehöre.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 5. Februar 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Tel.: 030 / 31 904 239
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Februar 2009