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VERBAND/1680: Dioxinskandal - "Es gibt auch eine Verantwortung der Medien" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 28. Januar 2011

Dioxinskandal: "Es gibt auch eine Verantwortung der Medien"

Kienle kritisiert das Verschweigen der amtlichen Entwarnung durch viele Medien


Bei einem Podiumsgespräch des Bundesverbandes der Verbraucherverbände (vzbv) auf der Grünen Woche zum Thema "Sichere Lebensmittel - Zehn Jahre nach BSE" hat sich der Stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Adalbert Kienle, auch kritisch mit der Rolle der Medien befasst. Es sei bestürzend und nicht hinnehmbar, dass viele Medien - voran auch große Tageszeitungen - mit keinem einzigen Wort auf die offizielle "Entwarnung" durch das zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eingegangen sind. Der BfR-Präsident Prof. Dr. Andreas Hensel hatte am 26. Januar 2011 öffentlich versichert, dass die Ergebnisse zahlreicher Proben ergeben haben, dass "die Verbraucher sich keine Sorgen zu machen brauchen und bunt und lecker weiteressen" könnten und "selbst bei Menschen, die in größerem Umfang Ei oder Schweinefleisch mit einer Dioxinbelastung über dem Höchstgehalt verzehrt haben, eine gesundheitliche Beeinträchtigung auch langfristig nicht zu erwarten ist." Kienle: "Auch durch die Medienberichterstattung wurde Deutschland zu einem 'Dioxinland' mit schwersten Schäden für die Land- und Ernährungswirtschaft. Ich erwarte, dass die Medien jetzt auch einmal eine gute Nachricht verbreiten und das negative Bild zu korrigieren helfen."

Bei der Veranstaltung des Verbraucherverbandes mit Beteiligung von Bundesministerin Ilse Aigner bekräftigen die Vertreter der beiden unabhängigen Bundesbehörden, die mit der Lebensmittelsicherheit betraut sind, dass von dem Dioxinskandal keine Gesundheitsgefährdung ausgeht und generell "die Lebensmittel noch niemals so sicher waren wie heute, so unsere Erkenntnisse". Die Vertreter der Verbraucher wie der Ernährungs- und Landwirtschaft betonten, dass sie den 14 Punkte umfassenden Aktionsplan der Agrar- und Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern voll unterstützen und eine rasche Umsetzung erwarten. Kienle: "Dies sollte dann aber auch Maßstab auf europäischer Ebene und beim Import von Nahrungsmitteln sein. Lebensmittelsicherheit ist unteilbar - ob von konventionell oder Bio, aus dem Inland oder Ausland".


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Januar 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2011