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VERBAND/1804: Lebensmittelverluste überwiegend in privaten Haushalten (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 13. März 2012

Lebensmittelverluste überwiegend in privaten Haushalten

DBV zur Studie des BMELV


Die vom Bundeslandwirtschaftministerium (BMELV) in dieser Woche veröffentlichten Ergebnisse quantifizieren erstmalig den Umfang und den Wert der Lebensmittelverluste in Deutschland, teilt der Deutsche Bauernverband (DBV) mit. Der DBV begrüßt, dass das Bundesministerium offene Fragen zu Verlusten in der Lebensmittelkette umfassend untersucht hat und sieht sich in der Auffassung bestätigt, dass vor allem bei den Verbrauchern ein Umdenken im Umgang mit Lebensmitteln einsetzen müsse. Aus Sorge um die Wertschätzung für Lebensmittel rief der DBV bereits vor einigen Jahren die Aktion "Unsere Lebensmittel sind mehr wert" ins Leben. Mittlerweile werden nur noch 10 Prozent des verfügbaren Einkommens für Lebensmittel ausgegeben.

Nach der Studie des BMELV werden in Deutschland jährlich 11 Mio. Tonnen Lebensmittel im Wert von 21,6 Mrd. Euro weggeworfen, das entspricht 235 Euro pro Kopf der Bevölkerung. Fast zwei Drittel aller Verluste entstünden danach in privaten Haushalten.

Die Studie bestätigt die Einschätzung des DBV, dass die Landwirtschaft nur zu einem sehr kleinen Anteil die Lebensmittelverluste verursacht. Die landwirtschaftlichen Betriebe müssen aufgrund der engen Gewinnmargen ein hartes Kostenmanagement führen, welches eine Verschwendung bei der Rohware nahezu ausschließe, heißt es beim DBV. Optimierungsmöglichkeiten im Bereich der Erzeugung seien daher begrenzt. Nebenprodukte, die bei der Verarbeitung anfallen, werden meist zu Futtermitteln verarbeitet oder in Biogasanlagen zur Energiegewinnung genutzt. Eine Folgestudie des BMELV "zur Urproduktion" wird diese Einschätzung bestätigen, heißt es beim DBV. Richtig ist aus Sicht des DBV, dass das Bundesministerium beim Mindesthaltbarkeitsdatum auf Flexibilität setzen will. Beim Thema Handelsnormen wünscht sich der DBV ein sehr sorgfältiges Herangehen und Abwägen, ob mit einer Abschaffung tatsächlich dem Wegwerfen von Lebensmitteln Einhalt geboten werden kann.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 13. März 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. März 2012