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VERBAND/1983: "Bauern müssen Greening-Maßnahmen auswählen können" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 9. Januar 2014

"Bauern müssen Greening-Maßnahmen auswählen können"

Rukwied auf Kreisbauerntagen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein



"Die deutschen Bauern müssen das Greening im Sinne der europäischen politischen Vorgaben und produktionsintegriert umsetzen können. Die EU-Kommission will diese Möglichkeiten hingegen begrenzen und würde damit gegen den gemeinsamen Beschluss von EU-Parlament, Agrarministern und Kommission eklatant verstoßen." Dies kritisierte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf den Kreisbauerntagen der Kreisverbände Land Hadeln (Niedersachsen) und Flensburg-Schleswig (Schleswig-Holstein). Rukwied forderte Bund und Länder auf, den Landwirten auch in Deutschland Greening-Maßnahmen wie die Berücksichtigung von Zwischenfrüchten oder Eiweißpflanzen und von Landschaftselementen wie Hecken oder Wasserläufen, die unmittelbar an Ackerflächen angrenzen zu ermöglichen.

Rukwied unterstrich die Forderung des DBV, dass bei den ökologischen Vorrangflächen die "produktive Bewirtschaftung" aller Ackerflächen erhalten bleiben müsse. Nationale Einschränkungen lehne der Bauernverband ab. Auch beim "aktiven Landwirt" müssten überzogene und bürokratische Nachweispflichten vermieden werden.

Der Bauernpräsident ging auf den Bauerntagen auch auf den Milchmarkt und die Milchpolitik ein. "Der Milchmarkt ist in einer guten Verfassung", erklärte Rukwied. Für die Milchbauern sei jetzt wichtig, dass dieses gute Milchpreisniveau bis weit in das erste Halbjahr 2014 gesichert werde. Hauptmotor für diese positive Entwicklung sei weiterhin der Export. Rukwied forderte die neue Bundesregierung auf, "bei der Stärkung der Exportkompetenz des Landwirtschaftsministeriums den Ankündigungen im Koalitionsvertrag Taten folgen zu lassen." So müsste schneller gehandelt und tragfähige Lösungen herbeigeführt werden, wenn Exporte aufgrund von ungerechtfertigten Exportsperren von Veterinärbehörden an Drittstaaten untersagt werden.

Bei der Berechnung der Höhe einer drohenden Superabgabe sieht Rukwied die Europäische Kommission in der Pflicht, den europäischen Milcherzeugern entgegenzukommen und zumindest die Fettkorrektur auszusetzen. Bei einem weltweit aufnahmefähigen Markt sei die strikte Anwendung der Milchquote kurz vor dessen Auslaufen nicht marktorientiert. "Den Verweis der Kommission auf dann fehlende Millionen im Haushalt der Europäischen Union kann der Berufsstand nicht gelten lassen", so Rukwied.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 9. Januar 2014
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Januar 2014