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DEMOSKOPIE/328: Merkel und Westerwelle verlieren weiter an Zustimmung (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 16. Juni 2010

ARD-DeutschlandTREND EXTRA:
FDP in Sonntagsfrage bei 5 Prozent

Merkel und Westerwelle verlieren weiter an Zustimmung


In der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends EXTRA verliert die FDP gegenüber der Vorwoche einen Punkt und kommt nur noch auf fünf Prozent. Dies ist der schlechteste Wert für die FDP im ARD-DeutschlandTrend seit Oktober 2003. Die Union legt um einen Punkt zu und kommt auf 32 Prozent. Die SPD erreicht unverändert 29 Prozent. Die Grünen gewinnen einen Punkt hinzu und kommen auf 17 Prozent. Die Linke verliert einen Punkt und erreicht elf Prozent. Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche 1.000 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Vize Guido Westerwelle haben im Vergleich zum Monatsbeginn weiter an Zustimmung in der Bevölkerung verloren. Im ARD-DeutschlandTrend EXTRA sind nur noch 40 Prozent der Deutschen mit der Arbeit von Angela Merkel zufrieden. Dies sind acht Punkte weniger im Vergleich zum Beginn des Juni und der schlechteste Wert von Angela Merkel in ihrer Zeit als Regierungschefin. Seit Anfang Mai hat Angela Merkel 18 Punkte eingebüßt. Guido Westerwelle verliert gegenüber dem Monatsbeginn vier Punkte und erreicht 20 Prozent Zustimmung. Dies ist sein schlechtester Wert seit Januar 2003. Damit ist er unverändert Schlusslicht unter den abgefragten Parteipolitikern.

An der Spitze der Beliebtheitsliste liegt weiterhin Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Mit seiner Arbeit sind 68 Prozent der Deutschen zufrieden (+7 gegenüber Anfang Juni). Auf Platz zwei folgt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, mit deren Arbeit 56 Prozent der Deutschen zufrieden sind (+6). Auf Platz drei liegt jetzt Finanzminister Wolfgang Schäuble (48 Prozent, +1). Angela Merkel liegt in der Beliebtheitsliste nun hinter der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Renate Künast (45 Prozent, +2), SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier (43 Prozent, -1) und SPD-Chef Sigmar Gabriel (41 Prozent, +3).

Die Zufriedenheit mit der schwarz-gelben Bundesregierung ist auf einem neuen Tief angelangt. Nur noch 12 Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit der schwarz-gelben Koalition zufrieden. Dies sind acht Punkte weniger im Vergleich zum Monatsbeginn. 86 Prozent der Deutschen sind unzufrieden mit der Arbeit von Schwarz-Gelb (+8). So negativ wurde eine Bundesregierung zuletzt im März 2004 bewertet. Vor die Frage gestellt, ob die schwarz-gelbe Koalition aus Union und FDP bis 2013 weiterarbeiten, ob es zu einem Wechsel zu einer Großen Koalition kommen, oder ob es Neuwahlen geben sollte, entscheidet sich knapp die Hälfte der Deutschen für Neuwahlen. 47 Prozent halten Neuwahlen für die beste der drei Möglichkeiten. 24 Prozent sind für einen Wechsel zu einer Großen Koalition aus Union und SPD. Nur 23 Prozent halten es für das Beste, wenn die schwarz-gelbe Koalition bis 2013 weiterarbeitet. Gefragt danach, welche der drei Möglichkeiten eintreffen wird, glauben 35 Prozent, dass es zu Neuwahlen kommt. 41 Prozent sind der Ansicht, dass die schwarz-gelbe Koalition bis 2013 weiterarbeiten wird. Nur 18 Prozent denken, dass es einen Wechsel zu einer Großen Koalition geben wird.


Befragungsdaten

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Fallzahl: 1.000 Befragte
Erhebungszeitraum: 14. bis 15. Juni 2010
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

*


Quelle:
Presseinformation vom 16. Juni 2010
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2010