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DEMOSKOPIE/401: Umfrage der Bertelsmann Stiftung zu Ordnungspolitik und Umweltschutz (idw)


Pressemitteilung Bertelsmann Stiftung - 17.08.2011

Bürger fordern Veränderungen für nachhaltige Entwicklung

Deutschland soll Vorreiterrolle übernehmen


Gütersloh, 17. August 2011. Die große Mehrheit der Bundesbürger plädiert für eine stärkere Rolle Deutschlands bei der Regulierung der Finanzmärkte und dem Schutz der Umwelt. Neun von zehn Bundesbürgern können sich einen Alleingang der deutschen Politik vorstellen, wenn Einigungen auf internationaler Ebene nicht gelingen. Das gleiche Vorgehen halten sie auch bei der Begrenzung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase und dem Verbrauch natürlicher Ressourcen für notwendig, wie eine repräsentative Umfrage von TNS-Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zeigt.

87 Prozent der Befragten plädieren für verschärfte nationale Regelungen, um die Umwelt zu schonen, 84 Prozent befürworten die Einleitung einer Energiewende mit Vorbildfunktion und 82 Prozent möchten die Bankenaufsicht in Deutschland verschärfen. Grundsätzlich begrüßen würden es aber 91 Prozent, wenn diese Maßnahmen langfristig durch die Schaffung verbindlicher internationaler Regelungen erreicht werden könnten.

Zwei Drittel sind zudem der Meinung, dass Regierungen bei ihren Entscheidungen grundsätzlich eher das Wohlergehen aller Menschen auf der Welt im Blick haben sollten, anstatt den Fokus ausschließlich auf nationale Interessen zu richten.

Die Zukunft sehen die Bürger jedoch eher skeptisch. 73 Prozent der Deutschen glauben, dass es den Regierungen der Welt nicht gelingt, sich innerhalb der nächsten zehn Jahre gemeinsam darüber zu einigen, wie die Finanzmärkte im Zaum gehalten, die ungehemmte Nutzung von natürlichen Ressourcen einschränkt und der weitere Anstieg von CO2-Emissionen gestoppt werden können. Unter den gegenwärtigen Bedingungen halten 71 Prozent sogar eine weitere Wirtschafts- und Finanzkrise jederzeit für möglich.

Liz Mohn, stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung: "Wir müssen die Sorgen der Menschen ernst nehmen und uns mit Nachdruck für ein verbindliches Regelwerk einsetzen, das unsere Umwelt zuverlässig schützt, die natürlichen Ressourcen für unsere Kinder bewahrt und die internationalen Finanzmärkte reguliert."

Die Themen der Umfrage stehen auch im Mittelpunkt des Salzburger Trilogs 2011. Unter dem Titel: "New Foundations for World Economy and Global Governance" diskutieren in diesem Jahr internationale Experten wie WTO-Generaldirektor Pascal Lamy, Dennis Snower, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, und der ehemalige österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel darüber, wie ein gemeinsames Verständnis von Normen und Werten erzielt werden kann, das zugleich als Grundgerüst für ein nachhaltiges internationales Regelwerke dient.

Für die repräsentative Erhebung wurden 1.003 Frauen und Männer in Deutschland vom 21. bis 23. Juli 2011 befragt.

Weitere Informationen unter:
http://www.bertelsmann-stiftung.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution605


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bertelsmann Stiftung, Ute Friedrich, 17.08.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. August 2011