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DEMOSKOPIE/441: Schlechtes Zeugnis für Schwarz-Gelb (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 1. März 2012

ARD-DeutschlandTrend März 2012: Schlechtes Zeugnis für Schwarz-Gelb

FDP kann nicht vom Bundespräsidenten-Poker profitieren


Die Mehrheit der Deutschen (56%) findet, dass die schwarz-gelbe Koalition sich "in einem schlechten Zustand" befindet. 22 Prozent bezeichnen den Zustand der Regierungskoalition im aktuellen ARD-DeutschlandTrend sogar als "sehr schlecht". Trotzdem gehen 82 Prozent davon aus, dass die Regierungskoalition "trotz aller Streitereien bis zum Ende der Legislaturperiode" durchhalten werde. Befragt nach der besten Koalition für Deutschland nach der nächsten Bundestagswahl bewerten 53 Prozent eine Große Koalition als "gut". Das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Oktober vergangenen Jahres. Die mit 44 Prozent zweit beliebteste Koalition wäre eine rot-grüne. Mit Abstand folgen Schwarz-Grün (25%) und eine Neuauflage der aktuellen Regierungskoalition aus FDP und Union (23%). Eine sogenannte "Ampelkoalition" aus SPD, Grünen und FDP wünschen sich nur 16 Prozent der Befragten.


Sonntagsfrage

Die FDP kann von ihrer Unterstützung für Joachim Gauck in der Kandidatenfrage für das Bundespräsidentenamt nicht profitieren. Wäre an diesem Sonntag Bundestagswahl, kämen die Liberalen wie im Vormonat auf nur 3 Prozent. Die Union legt leicht zu auf 37 Prozent (+1), die SPD verliert einen Prozentpunkt und landet bei 28 Prozent. Die Grünen kämen auf 14 Prozent (-1), die Linke wie im Vormonat auf 7 Prozent, die Piraten würden, wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, mit 7 Prozent in den Bundestag einziehen.

Nur 21 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit des FDP-Vorsitzenden Philipp Rösler zufrieden. Damit legt der Wirtschaftsminister zwar im Vergleich zum Vormonat um drei Prozentpunkte zu, bleibt aber das Schlusslicht unter den abgefragten Spitzenpolitikern. Sein Verhalten in der Frage der Kandidatenkür hat 43 Prozent der Deutschen "positiv überrascht", eine relative Mehrheit von 46 Prozent aber teilt dieses Urteil nicht. 67 Prozent der Befragten glauben, dass "ihr Eintreten für Joachim Gauck" der FDP "am Ende nichts nützen" werde. Nur 23 Prozent sehen das anders. Über Angela Merkel dagegen sagen 81 Prozent der Deutschen: "Es war vernünftig, dass sie in der Kandidatenfrage nachgegeben hat." Die Kanzlerin bleibt Deutschlands beliebteste Politikerin. 62 Prozent (-2 zum Vormonat) der Befragten sind mit ihrer Arbeit zufrieden.

Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche 1.004 wahlberechtigte Bundesbürger telefonisch befragt, für die Sonntagsfrage von Montag bis Mittwoch 1.504 wahlberechtigte Bundesbürger.


Befragungsdaten

- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
- Fallzahl: 1.004 Befragte; Sonntagsfrage: 1.504 Befragte
- Erhebungszeitraum: 27. bis 28. Februar 2012; Sonntagsfrage: 27. bis 29. Februar 2012
- Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
- Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
- Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
  * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%


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Quelle:
Presseinformation vom 1. März 2012
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. März 2012