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DEMOSKOPIE/863: ARD-Vorwahlbefragung Hamburg - SPD stärkste Kraft, gefolgt von Grünen und CDU (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 13. Februar 2020

ARD-Vorwahlbefragung Hamburg

SPD stärkste Kraft, gefolgt von Grünen und CDU


In zehn Tagen wird in Hamburg gewählt. Müssten die Hanseaten bereits am kommenden Sonntag über die Zusammensetzung ihrer Bürgerschaft entscheiden, käme die SPD aktuell auf 38 Prozent (+4 Prozentpunkte im Vergleich zum Hamburg-Trend am 6. Februar 2020; Bürgerschaftswahl 2015: 45,6 Prozent). Die CDU käme auf 14 Prozent (+/- 0 im Vgl. zur Vorwoche; Bürgerschaftswahl 2015: 15,9) und läge damit hinter den Grünen, die auf 23 Prozent kommen (-4 im Vgl. zur Vorwoche; Bürgerschaftswahl 2015: 12,3 Prozent). Die Grünen wären damit zweitstärkste Kraft in der Hamburger Bürgerschaft. Die Linke läge bei 8 Prozent (+/- 0 im Vgl. zur Vorwoche; Bürgerschaftswahl 2015: 8,5 Prozent), die FDP bei 5 Prozent (+/- 0 im Vgl. zur Vorwoche; Bürgerschaftswahl 2015: 7,4 Prozent) und die AfD käme auf 6 Prozent (-1 im Vgl. zur Vorwoche; Bürgerschaftswahl 2015: 6,1 Prozent). Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap von Montag bis Mittwoch diese Woche 1.003 Wahlberechtigte in Hamburg befragt.

Bei dieser Umfrage handelt es sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.

Verkehr und Wohnen sind die beiden Top-Themen, die den Hamburger Bürgerschaftswahlkampf bestimmen. Das ergab der HamburgTrend im Januar 2020 im Auftrag des NDR. In der Vorwahlbefragung diese Woche gaben die Wahlberechtigten an, dass sie es der SPD es am ehesten zutrauen, sowohl eine gute Verkehrspolitik für den Stadtstaat zu betreiben (31 Prozent), als auch für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen (43 Prozent). Den Grünen trauen 21 Prozent der Befragten zu, die Verkehrsprobleme in der Stadt zu lösen, 14 Prozent halten hier die CDU für die geeignete Partei, 5 Prozent die FDP und jeweils 2 Prozent die AfD und die Linke. Bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum setzen 16 Prozent der Hanseaten auf die Linke, 8 Prozent auf die Grünen und 7 Prozent auf die CDU. Der FDP trauen die Lösung dieses Problems 3 Prozent zu und der AfD 1 Prozent.

Danach gefragt, wen die Hamburger Bürger wählen würden, wenn sie den Ersten Bürgermeister ihrer Stadt direkt wählen könnten, entschieden sich 58 Prozent der Befragten für den amtierenden Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher von der SPD (+/- 0 Prozentpunkte im Vgl. zur Vorwoche). 23 Prozent würden sich für Katharina Fegebank von den Grünen entscheiden (-1 im Vgl. zur Vorwoche).

Aktuell sind 67 Prozent der Hamburger mit der Arbeit des Senats zufrieden bzw. sehr zufrieden (+2 Prozentpunkte im Vgl. zur Vorwoche), 32 Prozent sind damit aktuell weniger bzw. gar nicht zufrieden (+1). Auf die Frage, wer künftig den Senat in Hamburg bilden soll, ergibt sich ein eindeutiges Bild: 60 Prozent (+5 im Vgl. zum HamburgTrend am 23. Januar) der Befragten halten eine Koalition aus SPD und Grünen für sehr gut oder gut. 29 Prozent (-2) befürworten einen Senat aus SPD und CDU. 27 Prozent unterstützen ein rot-schwarz-gelbes Bündnis. 21 Prozent (-2) halten Grün-Schwarz-Gelb für eine sehr gute, bzw. gute Koalition im künftigen Senat.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.003 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 10.02.2020 bis 12.02.2020
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%;, ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bürgerschaftswahl in Hamburg wäre?

Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit des Hamburger Senats?

Nun zu einigen politischen Aufgaben. Welcher Partei trauen Sie am ehesten zu, diese Aufgaben in Hamburg zu lösen?

1) eine gute Verkehrspolitik betreiben
2) für bezahlbaren Wohnraum sorgen
Wenn man den Ersten Bürgermeister in Hamburg direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: für Peter Tschentscher oder für Katharina Fegebank?
Im Folgenden geht es um mögliche Zusammensetzungen des künftigen Hamburger Senats. Finden Sie einen Senat aus... sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht?

1) SPD und Grüne
2) SPD, CDU und FDP
3) Grünen, CDU und FDP
4) SPD und CDU

*

Quelle:
Presseinformation vom 13. Februar 2020
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2020

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