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ENTWICKLUNGSHILFE/437: Neue OECD-Zahlen zu Entwicklungshilfeleistungen (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - 3. April 2013

Neue OECD-Zahlen zu Entwicklungshilfeleistungen
Deutschland nur an zwölfter Stelle der Geber

Stiftung Weltbevölkerung: "Bundesregierung muss zu internationalen Verpflichtungen stehen"



Hannover, 3. April 2013. Laut den heute veröffentlichten Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) war Deutschland im Jahr 2012 mit einem Beitrag von 13,99 Milliarden US-Dollar der zweitgrößte Geber für Entwicklungszusammenarbeit innerhalb der OECD-Länder. Der Anteil der deutschen Entwicklungshilfe am Bruttonationaleinkommen beträgt jedoch nur 0,38 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich lediglich an zwölfter Stelle. Angesichts erneut geplanter Kürzungen für den Haushalt 2014 fordert die Stiftung Weltbevölkerung die Bundesregierung auf, zu ihren internationalen Verpflichtungen zu stehen.

"Deutschland hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2015 mindestens 0,7 Prozent seines Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit aufzubringen", erklärt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Von dieser Zielmarke ist die Bundesregierung meilenweit entfernt. Den Worten müssen endlich Taten folgen: In den anstehenden Haushaltsverhandlungen müssen die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit deutlich erhöht werden, um die internationalen Verpflichtungen einzuhalten. Zudem missachtet die Regierung die wichtige Initiative von einem großen Teil der Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen, mit der sie die Bundesregierung auffordern, das 0,7-Prozent-Ziel umzusetzen. Deutschland darf nicht länger bei den Armen sparen und sollte sich ein Beispiel an Ländern wie Dänemark, den Niederlanden und Schweden nehmen. Diese geben sogar mehr als 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit aus."

Über die Stiftung Weltbevölkerung
Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungshilfeorganisation. Sie hilft jungen Menschen in Afrika und Asien, sich selbst aus ihrer Armut zu befreien. Ungewollte Schwangerschaften und Aids verschärfen die Armut und bedeuten für viele Jugendliche den Tod. Deshalb unterstützt die Stiftung Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte sowie Gesundheitsinitiativen in Entwicklungsländern.

Weitere Informationen zu den OECD-Zahlen unter:
http://www.oecd.org/berlin/

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Quelle:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Pressemitteilung vom 03.04.2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. April 2013