Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) - 24.06.2016
Zehn Jahre Erfolgsmodell "Pakt für Forschung und Innovation
Bund und Länder haben 2005 den Pakt für Forschung und Innovation (PFI) geschlossen mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems zu stärken. Nach 10 Jahren ziehen die Forschungsministerinnen und -minister in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) Bilanz: Der Pakt wirkt und ist ein Erfolgsmodell für nachhaltiges gemeinsames Handeln von Bund und Ländern. Der Pakt ist Ausdruck einer Politik, auf der Basis gemeinsamer Ziele die Eigenverantwortung der Wissenschaft zu stärken. Die Fortführung des Paktes von 2016 bis 2020 ist bereits beschlossen.
Die GWK hat heute in ihrem jährlichen Monitoring des Paktes für Forschung
und Innovation die aktuellen Fortschritte bei den geförderten
Wissenschaftsorganisationen (Deutsche Forschungsgemeinschaft,
Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft und
Max-Planck-Gesellschaft) überprüft. Zugleich hat sie eine Bilanz der beiden
zurückliegenden Phasen des Paktes für Forschung und Innovation, 2006 -
2010 und 2011 - 2015, gezogen.
• Das Wissenschaftssystem ist fit für zukünftige Herausforderungen.
Der Pakt hat es den Wissenschaftsorganisationen ermöglicht,
zukunftsweisende Themen aufzugreifen und langfristig zu entwickeln. Diese
Themen werden in systematischen Prozessen durch die
Wissenschaftsorganisationen frühzeitig identifiziert, so dass die für eine
leistungsfähige Wissenschaft wesentliche Profilbildung und strategische
Schwerpunktsetzung gestärkt werden. Die Kooperation zwischen
außerhochschulischen Forschungseinrichtungen und Hochschulen hat sich
etabliert: z. B. bilden gemeinsame Berufungen mit Hochschulen für
Leitungspositionen eine elementare personelle Verbindung zwischen den
Einrichtungen; ihre Zahl hat sich seit 2005 auf ca. 1200 nahezu
verdoppelt. Auch die hohe Anzahl der gemeinsamen Publikationen spiegelt
die erfolgreiche Vernetzung und Kooperation der Akteure wider. Zwischen
rund 50% und 70% der wissenschaftlichen Veröffentlichungen der
außeruniversitären Forschungs-organisationen entstehen gemeinsam mit
nationalen Partnern.
• Der Wissenschaftsstandort Deutschland ist international
attraktiv und konkurrenzfähig.
Die deutsche Wissenschaft ist in Europa und der Welt exzellent vernetzt.
Die Organisationen sind sehr erfolgreich im Wettbewerb um europäische
Fördermittel (bisher 763 Mio. € aus Horizon 2020 - das ist ca. 1/3 der
nach Deutschland vergebenen Mittel). Die Forschungsorganisationen sind
attraktive Arbeitsgeber und ein Anziehungspunkt für Wissenschaftler aus
dem Ausland (ca. 20% der Mitarbeiter haben ausländische
Staatsangehörigkeit).
• Wissenschaft und Wirtschaft arbeiten erfolgreich zusammen.
Alle Organisationen haben erfolgreiche Transferstrategien etabliert.
Insgesamt meldeten sie 2015 1100 Patente an und sind damit im
internationalen Vergleich sehr effizient.
• Die Wissenschaft ist als Arbeitgeberin attraktiv und bildet
hochqualifizierte Fachkräfte für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft
aus.
Während der Pakte I und II wurden ca. 20.000 zusätzliche Arbeitsplätze mit
Karriereperspektiven geschaffen. Dabei hat die Anzahl der von
außeruniversitären Forschungsorganisationen zusammen mit Hochschulen
betreuten Promotionen stark zugenommen, rund 11 % aller in Deutschland
abgeschlossenen Promotionen wurden gemeinsam betreut.
• Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Wissenschaft
steigt kontinuierlich.
Seit 2010 steigt der Frauenanteil in den Führungspositionen bei den
außeruniversitären Forschungsorganisationen insgesamt schneller als in der
Dekade zuvor. Sie haben sich auf organisationsspezifizische
Kaskadenmodelle und Zielquoten verpflichtet, die sie bis 2017 erreichen
wollen. Auch wenn der bisherige Stand noch nicht befriedigend ist,
zeichnet sich bei Neueinstellungen eine strukturelle Gleichbehandlung ab.
Der PFI hat gemeinsam mit weiteren von Bund und Ländern getragenen Anstrengungen wie dem Hochschulpakt und der Exzellenzinitiative zu einer großen Dynamik und Leistungssteigerung im deutschen Wissenschaftssystem geführt und trägt wesentlich dazu bei, dass Deutschland zu den leistungsstärksten und innovativsten Gesellschaften der Welt gehört.
Der Pakt bleibt zentraler Baustein einer an zukünftigen Herausforderungen orientierten Strategie für den Wissenschafts-, Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland. Auch in der dritten Phase (2016 bis 2020) gewährt der Pakt Planungssicherheit durch jährliche Aufwüchse der staatlichen Zuwendungen um 3 %, die in dieser Paktperiode allein vom Bund getragen werden.
Neben den außeruniversitären Forschungseinrichtungen profitiert auch die Forschung an Hochschulen über die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Der Pakt leistet auch einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen des 3%-Ziels der Strategie Europa 2020.
Weitere Informationen unter:
http://www.gwk-bonn.de
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution337
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), Rebekka Kötting, 24.06.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2016
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