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WISSENSCHAFT/1326: Helmholtz-Jahrestagung im Zeichen der Meeres- und Energieforschung (Helmholtz-Gemeinschaft)


Helmholtz-Gemeinschaft - Presseinformation vom 23. September 2016

Helmholtz-Jahrestagung im Zeichen der Meeres- und Energieforschung


Die Jahre 2016 und 2017 stehen für die deutsche Wissenschaft im Zeichen der Meere und Ozeane. Diese sind gigantisch, geheimnisvoll und in großen Teilen unerforscht. Eine andere ungeheure Herausforderung unserer Zeit ist die Energiewende, die wir zu bewältigen haben. Diese beiden Forschungsbereiche waren die bestimmenden Themen der gestrigen Jahrestagung der Helmholtz-Gemeinschaft. Unter dem Motto "Unentdeckte Welten erforschen" nahmen daran rund 700 geladene Gäste aus Forschung, Politik und Wirtschaft teil.

In der Berliner Repräsentanz der Telekom sprach sich die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, dafür aus, die Internationalisierung der Wissenschaft weiter voranzutreiben: "Für Deutschland ist die grenzübergreifende Zusammenarbeit ein deutlicher Gewinn. Wir erleben, dass Forschende aus unterschiedlichen Kulturen und Ländern ihr Wissen und ihre Kompetenzen erfolgreich in gemeinsamen Projekten bündeln. Die Helmholtz-Zentren haben diesen Vorteil erkannt und betreiben international vernetzte und exzellente Forschung."

Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler betonte: "Die Mission der Helmholtz-Gemeinschaft ist es, Lösungen für die großen und drängenden Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zu finden. In den Bereichen der Meeres- und Ozeanforschung sowie der Energieforschung sehen wir sehr anschaulich die aktuelle Relevanz unserer Arbeit." Die beiden eindrucksvollen Science Talks dazu hätten beispielhaft gezeigt, über welch herausragende Köpfe die Helmholtz-Gemeinschaft verfügt. "Mit ihnen, unserer Systemkompetenz sowie unserer regionalen, nationalen und internationalen Vernetzung besitzen wir die kritische Masse, die großen Fragen unserer Zeit in einmaliger Weise anzugehen", sagte Wiestler.

In seiner Eröffnungsrede skizzierte der Helmholtz-Präsident auch den Strategieprozess, in dem sich die Forschungs-Gemeinschaft derzeit befindet. "Wir stehen vor einem markanten Umbruch. In allen unseren Forschungsfeldern gibt es große wissenschaftliche Herausforderungen", sagte Wiestler. Die gesamte Gemeinschaft befinde sich derzeit in einer dynamischen Phase der Weiterentwicklung.

Ein Thema, das über alle sechs Forschungsbereiche der Helmholtz-Gemeinschaft hinweg eine hohe Relevanz besitze, seien die Chancen und Risiken der neuen Informationstechnologien und von Data Science. "Auf diesem Feld erleben wir faszinierende Entwicklungen in allen Bereichen. Allein die immer schneller wachsenden Datenmengen erfordern innovative IT-Lösungen in einer völlig neuen Dimension", sagte Wiestler. "Die Helmholtz-Gemeinschaft ist auf diesem Gebiet mit ihrem Know-how hervorragend aufgestellt." Allerdings erfordere es neben der Entwicklung neuer Technologien etwa für das Cloud Computing oder das Machine Learning in besonderer Weise interdisziplinäre Ansätze. "Wir haben deshalb eine große Initiative gestartet, die die gesamte Gemeinschaft betrifft, alle Zentren, Forschungsbereiche und Forschungsprogramme."

Der Bundesministerin dankte Wiestler ausdrücklich für die anhaltende und großzügige Unterstützung der Wissenschaft durch die Politik. Er setze darauf, dass die Priorität für das Thema Forschung und Entwicklung auch in Zukunft erhalten bleibe und es in der kommenden Legislaturperiode nachhaltige Unterstützung erfahre. Nur so könne sich Deutschland weiter an der internationalen Spitze positionieren. Dabei müsse immer das Ziel stehen, die wissenschaftliche Leistungskraft durch Umsetzung innovativer Ideen zu steigern. "Die wesentlichen Entscheidungen müssen wissenschaftsgeleitet bleiben", betonte Wiestler.

Im Anschluss an die Science Talks wurde erneut der Erwin-Schrödinger-Preis für herausragende interdisziplinäre Forschung verliehen. Christopher Barner-Kowollik, Martin Bastmeyer und Martin Wegener vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erhielten den mit 50.000 Euro dotierten Preis für ihre Arbeiten im Bereich der 3D-Technologie. "Ich freue mich sehr, den Preis an einen Physiker, einen Chemiker und einen Biologen verleihen zu können und gratuliere den Preisträgern herzlich", sagte Wiestler. "Die drei sind ein eindrückliches Beispiel dafür, was die Wissenschaft bewegen kann, wenn sie über Disziplingrenzen hinaus zusammenarbeitet."

Neben dem Schrödinger-Preis erhielten auch in diesem Jahr sechs Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler den Doktorandenpreis der Helmholtz-Gemeinschaft. Sie haben herausragende Leistungen in einem der sechs Helmholtz-Forschungsbereiche erbracht. Die Preisträger des Jahres 2016 sind: Tobias Vogt vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Corinna Breusing vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Véronique Gebala vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Katharina Otto vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Torsten Rieger vom Forschungszentrum Jülich sowie der KIT-Forscher Wolfgang Gregor Hollik.


Eine Videoaufzeichnung der Jahrestagung 2016 finden Sie unter:
www.helmholtz.de/jahrestagung2016


Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit rund 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von mehr als vier Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2016

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