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STANDPUNKT/009: Internationaler Frauentag - Ein Kampftag für Gleichberechtigung! (Brigitte Queck)


Internationaler Frauentag

Von Brigitte Queck, 9. März 2010


Gestern, am 8. März war Internationaler Frauentag!
Clara Zetkin hatte auf der 2. Internationalen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vorgeschlagen.
Zur Ehre der russischen Arbeiter- und Bauernfrauen, die am 8. März 1917 (nach russischem Kalender war das der 23. Februar) in Petersburg gestreikt und damit die Februarrevolution ausgelöst hatten, wurde auf der 2. Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921 in Moskau auf Vorschlag der bulgarischen Delegation der 8. März als Internationaler Gedenk- und Kampftag der Frauen für Gleichberechtigung eingeführt.
Seitdem wird dieser Tag in vielen Staaten der Welt begangen.


In den sozialistischen Ländern - einschließlich der DDR - war dies ein Feiertag für die Frauen und Mädchen. Die Gleichberechtigung der Frau stand nicht nur auf dem Papier!
Sie konnten arbeiten, oder aber auch zu Hause bleiben. Durch den Anspruch jeder Frau auf einen Krippen- bzw. Kindergartenplatz (der Kostenpunkt lag bei ca. 25 DDR-Mark pro Monat und schloss Frühstück, Mittagessen und Vesper ein !) war gesichert, dass die Frauen nach 1 Jahr bezahltem Schwangerschaftsurlaub nach der Geburt eines Kindes wieder arbeiten konnten. Viele Frauen hatten Hochschulabschluss. Sie arbeiteten als Facharbeiter, Ingenieure, Wissenschaftler, bzw. Mediziner und waren in der Gesellschaft geschätzt und anerkannt, so wie das auch die Frauen Afghanistans Mitte der 70iger Jahre waren, als es in Afghanistan eine gewählte Volksdemokratie gab. Diese aber war den USA wie weiland in Guatemala, der Dominikanischen Republik, bzw. Chile, ein Dorn im Auge und musste via pakistanischer Grenze durch militärische Unterstützung und Geldzahlungen der USA an in- und ausländische "Söldnerlinge" beseitigt werden!!

Die Frauen in den sozialistischen Ländern erhielten gleichen Lohn für geleistete Arbeit wie die Männer. Heute, in der ach so demokratischen "Freiheit" der Bundesrepublik, ist durch das Gesetz gedeckt, dass die Frauen für gleiche Arbeit 25 % weniger Lohn erhalten wie ihre männlichen Kollegen! Für die ehemaligen DDR-Frauen und die Frauen in den ehemaligen sozialistischen Ländern ist das ein Rückschritt von 100 Jahren. Und somit ist heute wieder für die meisten Frauen der Welt der 8. März ein Kampftag geworden.
Ein Kampftag für Gleichberechtigung!


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Quelle:
Copyright 2010 by Brigitte Queck
mit freundlicher Genehmigung der Autorin


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. März 2010