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JUGEND/287: Erster Boys'Day am 14. April 2011 (idw)


Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chancengleichheit e.V. - 12.04.2011

Erster Boys'Day am 14. April 2011


Vielfältige neue Berufs- und Lebenswege können Schüler der Klassen fünf bis zehn am ersten bundesweiten Boys'Day - Jungen-Zukunftstag am 14. April 2011 entdecken. Ob Kindergarten, Blumengeschäft, Seniorenheim, Grundschule oder Krankenhaus: Jungen stehen an diesem Tag zahlreiche Schnuppermöglichkeiten in Berufsbereiche offen, in denen bisher nur wenige Männer arbeiten. Außerdem geht es bei Workshop-Angeboten speziell für Jungen um die Themen Lebensplanung und soziale Kompetenzen.

"Der Boys'Day bietet den Jungs Einblicke in interessante und chancenreiche Berufe. Berufe, von denen viele von ihnen bislang noch gar keine richtige Vorstellung hatten", so Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. "Der Boys'Day zeigt den Jungs also neue Wege für ihre berufliche Zukunft auf. Davon profitieren sowohl die Jugendlichen als auch die potentiellen zukünftigen Arbeitgeber. Ich freue mich deshalb, dass wir für den ersten bundesweiten Boys'Day starke Partner von der Wohlfahrtspflege bis zu den Arbeitgeber- und Berufsverbänden gefunden haben. Die Teilnehmerzahlen übertreffen schon beim ersten bundesweiten Boys'Day unsere kühnsten Erwartungen. Das ist ein großer Erfolg!".

Dienstleistungsberufe besonders in Erziehung, Gesundheit und Pflege werden von Jungen und jungen Männern bisher noch selten in Betracht gezogen. Hier zeichnet sich jedoch ein Fachkräftemangel und auch ein besonderer gesellschaftlicher Bedarf ab: Viele Teams und Kollegien würden in Zukunft gerne mehr Männer willkommen heißen. Zum Boys'Day ruft daher ein breites Bündnis auf: Bündnispartner sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe, die Bundesagentur für Arbeit, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, der Bundeselternrat, der Bundesverband der Freien Berufe, der Bundesverband privater Anbieter Sozialer Dienste, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, der Bundesverband der Deutschen Industrie, der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe, die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der Deutsche Städtetag.

Der Boys'Day - Jungen-Zukunftstag und Neue Wege für Jungs sind ein Projekt des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. und werden gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Weitere Informationen zum Aktionstag unter: www.boys-day.de


Die Boys'Day-Bündnispartner zum Boys'Day - Jungen-Zukunftstag:

Norbert Struck
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe
"Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe - AGJ unterstützt den Boys'Day, weil wir für das expandierende Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe in den nächsten Jahren viele neue Fachkräfte brauchen werden - und das sollen zunehmend auch junge Männer sein - gerne auch junge Männer mit Migrationshintergrund! Es gibt keinen guten Grund dafür, warum Jungen sich nicht für die Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit insgesamt und der Kinder- und Jugendhilfe im Besonderen ausbilden lassen sollten. Denn: Kinder und Jugendliche, Jungen wie Mädchen brauchen auch den Kontakt zu beiden Geschlechtern - in der Kita, im Jugendfreizeithaus, in der Jugendwohngruppe und im Stadtteil. Jungen werden in der Sozialen Arbeit gebraucht und es erwarten sie Berufe mit Zukunft!"

Raimund Becker
Vorstand Arbeitslosenversicherung der Bundesagentur für Arbeit
"Viele Jungen interessieren sich nicht nur für Rennautos und Raketen. Dennoch entscheidet sich ein großer Anteil der Schüler für vermeintlich typische Männerberufe: Sie bevorzugen Ausbildungen in handwerklich-technischen oder IT-Berufen. Unter den zwanzig Ausbildungsberufen des dualen Systems, die Jungen am häufigsten wählen, befindet sich kein einziger aus dem sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich. Gerade für Jungen ohne ausgeprägtes Interesse an technischen Berufen oder Bürotätigkeiten, können diese Berufsfelder spannende Entwicklungschancen bieten. Der bundesweite Boys'Day bietet den Jungen Gelegenheit, bisher unbekannte Berufsfelder und Berufe kennenzulernen.
Die Bundesagentur für Arbeit ist aktiver Bündnispartner des Boys'Days. Dieser Aktionstag ist eine gute Möglichkeit, Jungen zusätzliche Berufsoptionen mit guten Chancen zu eröffnen. Gleichzeitig trägt dieser Tag dazu bei, realistische Vorstellungen über Ausbildungsinhalte zu entwickeln, denn Fehlinformationen führen zu Beginn der Ausbildung besonders häufig zur Vertragsauflösung."

Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg
Vizepräsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege
"Die BAGFW begrüßt ausdrücklich die erstmalig bundesweite Durchführung des so genannten Boys'Day. Durch diesen speziell ausgerichteten Berufsorientierungstag erhoffen wir uns, dass Jungen Neigungen und Fähigkeiten in sich entdecken, dass sie sich stärker als bislang für erzieherische, pflegerische, soziale und gesundheitliche Berufe interessieren und sich dann auch für sie entscheiden. Viele dieser Berufe sind immer noch eine Frauendomäne, aber Jungen und Mädchen in unseren Einrichtungen für Kinder und Jugendliche benötigen sowohl Frauen als auch Männer als Bezugspersonen und Vorbilder. Auch in der Sorge für Kranke und Ältere sollten wir nicht auf die besonderen Kompetenzen von Männern verzichten. Die BAGFW unterstützt diesen beruflichen Schnuppertag, da wir es wichtig finden, dass dadurch die Hürden zum beruflichen 'Ausprobieren' in den genannten Berufsfeldern sehr niedrig gesetzt werden und der Boys'Day deshalb eine sehr gute Möglichkeit ist, Jungen an diese Berufe heranzuführen und sie dafür zu begeistern."

Dr. Dieter Hundt
Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände zugleich im Namen des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
"Schon kleine Jungen träumen davon, später in traditionell männlichen Berufen zu arbeiten. Lokomotivführer, Polizist oder Pilot und natürlich häufig auch Fußballspieler liegen in der Rangliste der Traumjobs nach wie vor ganz weit vorn. Auch bei den Ausbildungsverträgen zeigt sich: Männliche Auszubildende wählen überwiegend gewerbliche Berufe des Handwerks, Fertigungsberufe und Tätigkeiten im Dienstleistungsbereich. Familie, Freundeskreis und Schulenüben auf den späteren Berufswunsch der Heranwachsenden großen Einfluss aus. Es ist richtig und notwendig, männliche Jugendliche mit Berufsfeldern bekannt zu machen, die ihnen neue Wege eröffnen. Beim ersten bundesweiten Boys'Day wird ihnen präsentiert, welche Berufe zu ihren Fähigkeiten passen. Durch Schnupperpraktika lernen sie beispielsweise die Arbeit von Erziehern, Sozialpädagogen und Pflegekräften aus erster Hand kennen. Das sind Berufsgruppen, die in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden und für die wir dringend mehr und auch männliche Fachkräfte brauchen."

Kathrin Hinze
Vorsitzende des Fördervereins des Bundeselternrates, Mitglied im erweiterten Vorstand des BER
"Mädchen und Jungen interessieren sich gewöhnlich für Berufe, die ihrer Ansicht nach zu einem Mädchen oder zu einem Jungen passen. Sie orientieren sich dabei an veralteten gesellschaftlichen Leitbildern, die ihre Möglichkeiten zur Lebensgestaltung und Selbstverwirklichung stark beschränken. Während Mädchen seltener Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik wählen, entscheiden sich Jungen seltener für Erziehungs- und Pflegeberufe.
Der von der Bundesfamilienministerin initiierte Boys'Day ist ein Weg, Jungen soziale Berufe näher zu bringen. Eltern sind bei der Berufswahl ein wichtiger Ansprechpartner ihrer Kinder. Sie sollten Jungen und Mädchen geschlechtersensibel bei der Berufsorientierung unterstützen und intensiv daran mitwirken, die traditionellen Rollenbilder aufzubrechen. Mit dem Ziel, dieses Bewusstsein bei den Eltern zu wecken, unterstützt der Bundeselternrat den Boys'Day."

Dr. Ulrich Oesingmann
Präsident Bundesverband der Freien Berufe
"Talente finden sich immer seltener in Bewerbungsstapeln, sondern müssen gefunden, umworben werden. Anwerben statt bewerben gilt auch für die Freien Berufe, die um die Besten am Markt konkurrieren. So müssen alle Möglichkeiten ausgelotet und weitere Potenziale durch männliche Bewerber für die Freien Berufe und deren Assistenzberufe erschlossen werden. Zwar machen als Chef oder Chefin Frauen und Männer gleichermaßen Karriere in den Freien Berufen. In einigen Feldern aber sind Männer in der Minderheit. Jungen, die diese Berufswege gehen würden, wären Trendscouts. Ebenso in den Assistenzberufen, in denen bislang mehr als 90 Prozent der Auszubildenden Mädchen sind. Mit ihrem Engagement und dem Aufbrechen der klassischen Rollenbilder unterstreichen die Freien Berufe zudem ihr modernes Selbstverständnis und bieten jungen Menschen eine anspruchsvolle Ausbildung mit besten Chancen auf einen zukunftssicheren Arbeitsplatz."

Bernd Meurer
Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
"Ich unterstütze den Boys'Day sehr gerne, weil ich auch den männlichen Schulabgängern den Beruf des Altenpflegers näher bringen möchte. Ein Beruf, der heute noch oftmals als 'Mädchen-Beruf' bezeichnet wird. Es ist ein interessanter und abwechslungsreicher Beruf, der vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen bietet.
In unserer immer älter werdenden Gesellschaft besteht ein wachsender Bedarf an gut ausgebildeten Altenpflegern, männlichen und weiblichen. Mehr als 80.000 motivierte Fachkräfte benötigt die Pflegewirtschaft in den nächsten zehn Jahren. Ein krisensicherer Beruf also, mit einer Übernahmegarantie nach der dreijährigen Ausbildung. Für Jungen, die gerne mit Menschen für Menschen arbeiten wollen, ist das die richtige Ausbildung. Ich selbst habe diesen Beruf auch einmal erlernt und es nie bereut."

Franz Wagner Bundesgeschäftsführer Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
"Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e.V. unterstützt den Boys'Day weil im Frauenberuf Pflege auch Männer eine erfüllende Berufsoption haben und Karriere machen können. Männern - ob jung oder reifer - ist dies oft kaum bekannt. Die Facetten der Pflege im Spektrum zwischen Neugeborenen und Sterbenden, zwischen High-Tech und High-Touch sind vielfältig wie in kaum einem anderen Beruf. Der DBfK ist davon überzeugt, dass es keine typischen Frauen- oder Männerberufe mehr gibt. Deshalb heißt es, die Berufswahl nach Neigungen und Talenten zu lenken und nicht danach, ob mehrheitlich Männer oder Frauen einen Beruf ausüben. Zukünftig werden wir sehr viel mehr Expertinnen und Experten in der Pflege brauchen. Auch deshalb zählt jeder Mann und jede Frau. Der Boys'Day ist eine ausgezeichnete Idee breit über alle Möglichkeiten bei der Berufswahl zu informieren. Wir wollen dadurch auch Mut machen für einen tollen Beruf."

Dr. Rudolf Kösters
Präsident Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V.
"Jungen haben im Rahmen des Boys'Day die Gelegenheit, den Arbeitsplatz Krankenhaus und seine Berufsbilder kennen zu lernen. Auf der anderen Seite können Krankenhäuser junge Männer über die entsprechende Ausbildung - z.B. zum Gesundheits- und Krankenpfleger - informieren und sich als attraktiver Arbeitgeber zeigen. Rund 80 Prozent der Beschäftigten im Krankenhaus - vor allem in der Krankenpflege und im medizinisch-technischen Dienst, aber auch mit steigender Tendenz im ärztlichen Dienst - sind Frauen. Krankenhäuser bieten ein breites Spektrum an anspruchsvollen und zukunftssicheren Arbeitsplätzen an. Insbesondere vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels möchten die Krankenhäuser verstärkt bei jungen Männern um das Ergreifen eines Gesundheitsberufes werben und begrüßen daher die Initiative des Boys'Day - Jungen-Zukunftstag."

Dr. h. c. Petra Roth
Präsidentin Deutscher Städtetag
"Der Girls'Day ist seit vielen Jahren zu einem wichtigen Baustein der Berufs- und Studienorientierung für Mädchen geworden. Er öffnet den Blick der Mädchen für Ausbildungsberufe und Studiengänge in Bereichen, in denen Frauen bisher selten vertreten sind und bietet die Möglichkeit, weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft oder Politik zu begegnen, was der Deutsche Städtetag ausdrücklich begrüßt. Die Interessen von Jungs und ihre Berufswahl sind trotz der gesellschaftlichen Veränderungen und Sichtweisen häufig traditionell ausgerichtet. Ein Großteil der männlichen Auszubildenden entscheidet sich für einen jungentypischen Ausbildungsberuf, wenige aus dem sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich sind darunter. Gleichzeitig sind, auch bedingt durch den demografischen Wandel, in diesen Berufsfeldern aber mehr männliche Fachkräfte erwünscht. Denn es herrscht bereits jetzt, gerade auch in den Kommunen, ein deutlicher Bedarf an Nachwuchskräften in diesen Bereichen.
Der Deutsche Städtetag unterstützt daher den Boys'Day als ergänzendes Angebot zum Girls'Day, um Jungs über diese Berufe zu informieren und ihr Interesse zu wecken, mit der Chance, dem demografischen Wandel positiv zu begegnen."

Weitere Informationen unter:
http://www.kompetenzz.de
http://www.boys-day.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution560


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chancengleichheit e.V.,
Carmen Ruffer, 12.04.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. April 2011