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ORGANISATION/323: Zwangsverrentung von Langzeitarbeitslosen setzt falsche Signale (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 1. Dezember 2014

Zwangsverrentung von Langzeitarbeitslosen setzt falsche Signale



Berlin, 1. Dezember 2014. Anlässlich der Anhörung zur Zwangsverrentung von Langzeitarbeitslosen im Ausschuss für Arbeit und Soziales fordert der Deutsche Caritasverband eine Korrektur des Gesetzes. "Es ist nicht akzeptabel, dass Hartz IV-Empfänger mit Vollendung des 63. Lebensjahres in die Altersrente gezwungen werden und entsprechend hohe Abschläge hinnehmen müssen", kritisiert Caritas-Präsident Peter Neher.

Für viele Menschen mit geringen Rentenansprüchen bedeutet dies, dass sie wegen der hohen Abschläge von derzeit rund neun Prozent im Alter dauerhaft auf Grundsicherung angewiesen sein werden. Diese deckt nur das Existenzminimum ab. Damit ist vorprogrammiert, dass mehr Menschen in Altersarmut kommen werden.

Statt Menschen früh zwangsweise in Rente zu schicken, müssen sich die Jobcenter darauf konzentrieren, Langzeitarbeitslose wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. "Es kann nicht sein, dass in unserem Land ältere Langzeitarbeitslose im Hartz IV Bezug einfach aussortiert werden", sagt Neher. Auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels dürfe auf die Potenziale älterer erwerbsfähiger Menschen nicht verzichtet werden. Wer sich engagiert und Interesse zeigt, wieder eine Chance auf einen Arbeitsplatz zu bekommen, müsse gefördert werden. "Langzeitarbeitslose Menschen dürfen nicht per se mit 63 Jahren von der Arbeitsmarktförderung ausgeschlossen werden", fordert Neher.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 1. Dezember 2014
Deutscher Caritasverband e.V.
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Redaktion:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Dezember 2014