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STATISTIK/322: Junge Männer bleiben länger im elterlichen Haushalt (Destatis)


Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 07.06.2010

Junge Männer bleiben länger im elterlichen Haushalt


WIESBADEN - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verlassen junge Frauen früher das Elternhaus als ihre männlichen Altersgenossen. So lebten im Jahr 2008 knapp die Hälfte (47%) der 18- bis 26-jährigen Frauen als ledige Kinder im elterlichen Haushalt, bei den gleichaltrigen Männern waren dies fast zwei Drittel (63%). Das ist ein Ergebnis der heute veröffentlichten Broschüre "Frauen und Männer in verschiedenen Lebensphasen".

Junge Frauen leben sehr viel häufiger in einer Partnerschaft als junge Männer. 25% der 18- bis 26-jährigen Frauen führten eine Ehe- oder Lebensgemeinschaft; bei den gleichaltrigen Männern waren dies nur 12%. In einem Einpersonenhaushalt lebten jeweils 20% der jungen Frauen und Männer. 8% der jungen Frauen und 5% der jungen Männer waren allein erziehend oder lebten in sonstigen Mehrpersonenhaushalten wie Wohngemeinschaften.

Im mittleren Alter sind Männer häufiger Singles als Frauen. 23% der 27- bis 59-jährigen Männer lebten allein; bei den Frauen dieser Altersklasse waren es nur 15%. Bei den älteren Menschen ist das umgekehrt. Von den Männern ab 60 Jahren waren 17% allein lebend. Die Frauen ab 60 Jahren lebten dagegen zu 41% allein in einem Haushalt.

Anders als bei Menschen im jungen oder mittleren Alter ist das Alleinleben im Alter häufig nicht selbst gewählt. Verstirbt der Partner, sind davon vor allem Frauen betroffen. 73% der allein lebenden Frauen ab 60 Jahren und 46% der Männer dieses Alters waren 2008 verwitwet. Für die Finanzierung des Lebensunterhaltes bedeutet das, dass Renten von allein lebenden Frauen häufig durch Hinterbliebenenrenten ergänzt werden.


Die Broschüre "Frauen und Männer in verschiedenen Lebensphasen" enthält weitere Ergebnisse zur Bildung, zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder zum Lebensunterhalt. Sie basiert ganz überwiegend auf Daten des Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Europa, und wird in Kürze auch in gedruckter Version verfügbar sein.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr.197 vom 07.06.2010
Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Pressestelle
65180 Wiesbaden
Telefon: (0)611/75-34 44
Telefax: (0)611/75-39 76
presse@destatis.de
www.destatis.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2010