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MELDUNG/099: Süd-Süd-Kooperation erweist sich als Erfolg - Ausstellung in New York (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 12. Juli 2012

UN: Süd-Süd-Kooperation erweist sich als Erfolg - Ausstellung in New York

von Lawrence Del Gigante


Helen Clark und John Ashe treffen auf Repräsentanten von Japan, Südafrika, Indien, Brasilien und Südkorea bei der Eröffnung der Ausstellung über die Süd-Süd-Kooperation - Bild: © Shari Nijman/IPS

Helen Clark und John Ashe treffen auf Repräsentanten von Japan, Südafrika, Indien, Brasilien und Südkorea bei der Eröffnung der Ausstellung über die Süd-Süd-Kooperation
Bild: © Shari Nijman/IPS

New York, 12. Juli (IPS) - Die Kooperation innerhalb der Länder des globalen Südens gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ein besonders wichtiges Element davon ist der Wissensaustausch.

"Viele Lösungen für den globalen Süden können nur vom globalen Süden ausgehen", meint John Ashe, Präsident des Hochrangigen Ausschusses für die Süd-Süd-Kooperation (SSC) der Vereinten Nationen. "Die Süd-Süd-Zusammenarbeit (SSC) ist ein wichtiges Vehikel, aber nicht als Ersatz für die Nord-Süd-Kooperation gedacht", fügt er hinzu. Eine Ausstellung zum Thema ist zurzeit im Gebäude der Vereinten Nationen in New York zu sehen.

Japan ist der größte Finanzgeber der SSC, die das Land im Rahmen seines Entwicklungsfonds für Humanressourcen (JHRDF) und des Weltentwicklungsprogramms in den Jahren 1996 bis 2011 mit 33 Millionen US-Dollar unterstützt hat.

"Wir haben eine Reihe von Ansätzen und Modalitäten ausgearbeitet", sagt Masato Watanabe, Vize-Präsident der japanischen Internationalen Agentur für Zusammenarbeit. "Dazu gehören Trainingsprogramme, bilaterale Abkommen mit möglichen Partnern der Entwicklungszusammenarbeit sowie eine Standortanalyse für potenzielle Exzellenz-Zentren in den Ländern des Südens."

Die japanische Regierung hat auch die Initiative 'Neuer Reis für Afrika' mitfinanziert. Weitere Geldgeber waren die Afrikanische Entwicklungsbank und das Weltentwicklungsprogramm UNDP. Das Projekt läuft bereits seit mehr als 15 Jahren. Afrikanische und Asiatische Reissorten wurden gekreuzt, um in afrikanischen Ländern eine bessere Ernte zu erzielen. Der neue Reis vereint die Eigenschaft des afrikanischen, der an die Umweltbedingungen vor Ort angepasst ist, und des asiatischen, der wesentlich robuster ist.

In 31 Ländern wurden mittlerweile auf einer Fläche von 700.00 Hektar verschiedene Varianten des neuen Reises angepflanzt. Er soll zu einer Reduzierung der Armut in Uganda um fünf Prozent und in Benin um 13 Prozent geführt haben.

"Wir wollen unsere Erkenntnisse mit unseren Partnern teilen, sodass wir gegenseitig von unseren Erfahrungen lernen und noch bessere Ansätze entwickeln können", sagt Watanabe.


Regionale Bedürfnisse beachten

Über die Zusammenarbeit zwischen den IBSA-Ländern Indien, Brasilien und Südafrika erklärte Hardeep Singh Puri, Botschafter Indiens bei den Vereinten Nationen, gegenüber IPS: "Im Rahmen der Süd-Süd-Kooperation tun wir, was wir können. Wir verfolgen einen regionalen Ansatz, bei dem wir darauf achten, was die einzelnen Länder leisten können und welche Bedürfnisse sie haben."

Die IBSA-Länder haben einen Fonds für die Reduzierung von Hunger und Armut eingerichtet. In dem Rahmen haben sie bereits geholfen, HIV und Aids in Burundi einzudämmen, indem sie ein Gesundheitszentrum aufgebaut und ausgestattet haben. Menschen können sich dort unter anderem auf die Immunschwächekrankheit testen und schließlich auch dagegen behandeln lassen. Rund 40.000 Patientenkontakte sollen in dem Zentrum pro Jahr möglich sein.

Der Fonds unterstützt darüber hinaus die nachhaltige Entwicklung Guinea Bissaus. Mehr als 4.500 Bauern sollen weitergebildet werden, um verbesserte landwirtschaftliche Techniken für den Reisanbau zu erlernen. Nach Angaben von IBSA-Vertretern konnten die Ernteerträge durch diese Maßnahme bereits um zwölf Prozent gesteigert werden.


Solaranlagen für ländliche Regionen

Auch hat der Fonds Solaranlagen für die Versorgung ländlicher Räume mit Energie gefördert. Dadurch haben 3.000 Menschen Zugang zur Energieversorgung erhalten. 20 weitere Dörfer sollen künftig von den Geldern des Fonds profitieren können.

Auch China ist ein wichtiger Akteur der wirtschaftlichen und nachhaltigen Entwicklung der südlichen Hemisphäre. In Kenia hat die Volksrepublik den Bau von Solaranlagen gefördert, die an die regionalen Begebenheiten angepasst wurden. Für die Entwicklung dieser Solaranlagen zeichnete das 'Gansu Natural Energy Research Institute' verantwortlich. Die ersten 50 Demonstrationsanlagen für Photovoltaik in Subsahara-Afrika sind fertiggestellt, außerdem 100 Solarheizungsanlagen und 100 Kochstellen, die mit Solarenergie betrieben werden können.

Korea hat sich Klimaschutzmaßnahmen in asiatischen Entwicklungsländern verschrieben. Im Rahmen der Koreanischen Nationalen Kommission für die UNESCO sowie der Koreanischen Energie-Management-Gesellschaft werden insbesondere Informationsveranstaltungen und Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema Klimawandel angeboten. Pilotprojekte gibt es bereits in Laos, Nepal, Sri Lanka und Thailand. Noch in diesem Jahr sollen sieben weitere Projekte in Bangladesh, Kambodscha und Burma dazukommen.

Das UN-Entwicklungsprogramm hat einen großen Teil zur Entwicklung der Staaten des globalen Südens beigetragen. Auf der Vernissage der Ausstellung im UN-Gebäude erklärte Helen Clark, UNDP-Administratorin und Vorsitzende der UN-Entwicklungsgruppe: "Dadurch, dass wir in allen Entwicklungsländern vertreten sind, haben wir gute Möglichkeiten, Menschen und ihre Ideen und Erfahrungen zu vernetzen." (Ende/IPS/jt/2012)


Links:

http://www.reeep.org/485.1973/gansu-natural-energy-research-institute.htm
http://www.ipsnews.net/2012/07/u-n-showcases-south-south-successes/

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IPS-Tagesdienst vom 12. Juli 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juli 2012