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MELDUNG/297: Jemen - Humanitäre Notlage verschärft sich weiter (UNO-Flüchtlingshilfe e.V.)


UNO-Flüchtlingshilfe e.V. - Pressemitteilung vom 28. September 2018

Jemen: Humanitäre Notlage verschärft sich weiter


Bonn, 28.9.2018: Die Vereinten Nationen warnen vor einer humanitären Katastrophe im Jemen. Für etwa 17,8 Millionen Jemeniten sei die Versorgung mit Lebensmitteln gefährdet, 8,4 Millionen Menschen sind vom Hungertod bedroht. Zudem grassiert die Cholera im Land. Seit März 2017 wurden mehr als eine Million Jemeniten von dieser Krankheit infiziert. Hauptursache hierfür ist der mangelnde Zugang zu sauberem Wasser. Insgesamt 22,2 Millionen Menschen, drei von vier Einwohner des Landes, seien auf humanitäre Unterstützung angewiesen.

Die Situation verschlechtert sich zusehends, weil aufgrund der prekären Sicherheitslage die Hilfslieferungen die notleidenden Menschen häufig nicht erreichen können. So lagern im Hafen von Houdeida zurzeit 45.000 Tonnen Getreide, genug um Tausende Menschen einen Monat lang ernähren zu können. Aufgrund der Kämpfe sind die Silos jedoch unzugänglich.

"Die humanitäre Situation ist dramatisch. Und sie wird noch verschärft, weil die Gelder für die lebensrettende Hilfe fehlen. Unserem Partner UNHCR stehen aktuell nur drei Prozent der benötigten Gelder zur Verfügung. Deshalb rufen wir dringend zu Spenden auf", sagt Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.

Zusammen mit lokalen Behörden und Nichtregierungsorganisationen koordiniert der UNHCR die Hilfsmaßnahmen und den Schutz für die Vertriebenen vor Ort. Konvois mit Plastikplanen, Decken, Kochutensilien und Sanitärartikeln für belagerte Städte und Regionen sind dabei auf die Einhaltung von Feuerpausen angewiesen.

Seit dem Jahr 2015 bekämpft eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition die schiitischen Huthi-Rebellen, die 2014 die Hauptstadt Sanaa einnahmen. Mehr als 10.000 Menschen sind in dem Krieg bereits umgekommen. Rund zwei Millionen Menschen mussten fliehen und leben als Binnenvertriebene verstreut in anderen Landesteilen.

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Quelle:
UNO-Flüchtlingshilfe e.V.
Graurheindorfer Str. 149 a, D-53117 Bonn
Telefon: +49 (0)228 90 90 86-00, Telefax: +49 (0)228 90 90 86-01
E-Mail: info@uno-fluechtlingshilfe.de
Internet: www.uno-fluechtlingshilfe.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2018

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