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AGRAR/1559: Konjunkturbarometer Agrar im Juni gesunken (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 12. Juli 2012

Gute Stimmung hat sich eingetrübt

Konjunkturbarometer Agrar im Juni gesunken



Die gute Stimmungslage der deutschen Landwirte hat sich eingetrübt. Der Index des Konjunkturbarometers Agrar liegt aktuell bei 29,6 Punkten nach 35,3 Punkten im März 2012. Grund sind die negativen Entwicklungen der Erzeugerpreise bei Milch und Schweinen bei gleichzeitig gestiegenen Preisen Futtermitteln. Dies geht aus dem jüngsten Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) für den Monat Juni hervor. Der Konjunkturindex gibt die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Landwirte wieder. Besonders die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage hat sich verschlechtert, vor allem bei den Milchbauern und Schweinehaltern. Auch die Beurteilung der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung fällt gegenüber dem März-Wert schlechter aus. Im mittelfristigen Vergleich wird die konjunkturelle Lage aber immer noch relativ zufriedenstellend bewertet.

Die Ernteerwartungen haben sich gegenüber der März-Erhebung leicht verbessert. Von den Energie-, Düngemittel- und Pachtpreisen geht aus Sicht der befragten Betriebsleiter unverändert der höchste Kostendruck aus, auch wenn die Energiekosten für Treibstoffe in der Juni-Erhebung etwas weniger ungünstig beurteilt werden als noch im März. Vor allem die Milchpreise werden gegenüber März deutlich schlechter eingeschätzt. Aber auch die Beurteilung der Schweinepreise fällt schlechter aus. Dazu kommen gestiegene Futterkosten. Nahezu unverändert gut werden die Rinder- und Getreidepreise bewertet.

In allen Betriebsformen ist das Stimmungsbild zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der Landwirtschaft nahezu gleich. Gegenüber März beurteilen die Milchbauern ("wie Futterbaubetriebe und auch die Veredlungsbetriebe") ihre aktuelle wirtschaftliche Lage deutlich schlechter, während sich die Stimmung in den Ackerbaubetrieben nur wenig verschlechterte. Bei der Einschätzung der künftigen wirtschaftlichen Situation geht das Stimmungsbild unter den einzelnen Betriebsformen auseinander. Während die Futterbaubetriebe ihre Zukunftserwartungen deutlich zurückgeschraubt haben, blicken die Veredlungsbetriebe im Vergleich zur März-Erhebung positiver in die Zukunft. Schweine- und Geflügelhalter sind im Vergleich der Betriebsformen am zuversichtlichsten, gefolgt von den Ackerbauern mit deutlichem Abstand von den Milchbauern.

Trotz der eingetrübten guten Stimmung ist die Investitionsbereitschaft der Betriebe im Jahresvergleich nahezu unverändert hoch. Ähnlich wie vor einem Jahr liegt der Anteil der Betriebsleiter, die in den nächsten sechs Monaten investieren wollen, bei etwa einem Drittel. Allerdings wird deutlich mehr in Maschinen und Geräte, erheblich weniger in Erneuerbare Energien investiert. Das für die nächsten 6 Monate vorgesehene gesamte Investitionsvolumen der deutschen Landwirtschaft liegt mit 6,1 Milliarden Euro knapp unter dem entsprechenden Vorjahresstand (6,3 Milliarden Euro). Während das geplante Investitionsvolumen in Maschinen und Geräte sowie in Wirtschaftsgebäude einschließlich Hof- und Stalltechnik zunimmt, gehen die Investitionen sowohl in Photovoltaik- als auch in Biogasanlagen weiter deutlich zurück. Mit 1,8 Milliarden Euro sind die für das nächste halbe Jahr geplanten Investitionen der deutschen Landwirte in Erneuerbare Energien allerdings immer noch beachtlich.

Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Befragungsrunde aus Juni 2012 befragte dazu das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt rund 1.000 Landwirte und Lohnunternehmen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. Juli 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2012