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AGRAR/1577: Deutscher Bauernverband kritisiert Netzentwicklungsplan (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 27. November 2012

Netzausbau erfordert mehr Rücksichtnahme auf die Landwirtschaft

Deutscher Bauernverband kritisiert Netzentwicklungsplan



Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisiert, dass der von der Bundesnetzagentur vorgelegte Netzentwicklungsplan 2012 und der begleitende Umweltbericht die Anliegen der Grundeigentümer sowie Land- und Forstwirte völlig unzureichend berücksichtigt. Dies gelte im besonderen Maße für die Fragen der Berücksichtigung agrarstruktureller Belange und die Anpassung der Kompensationsregelung für Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild beim Bau von Höchstspannungsleitungen. Für den mit dem Netzentwicklungsplan festgestellten Ausbaubedarf der Stromnetze in den nächsten 10 Jahren ist gerade die Akzeptanz der Grundeigentümer sowie der Land- und Forstwirte als den von Netzausbau direkt in ihrem Eigentum und der Bewirtschaftung betroffenen Personengruppen unerlässlich, betont der DBV. Durchschneidungen landwirtschaftlicher Flächen und Betriebe müssten vermieden werden.

Für die notwendige Akzeptanz der betroffenen Eigentümer seien außerdem modernisierte Entschädigungsgrundsätze und wiederkehrende Nutzungsvergütungen für die Inanspruchnahme ihrer land- und forstwirtschaftlichen Flächen für Stromstrassen unverzichtbar, fordert der DBV. In Anbetracht der dauerhaften Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten land- und forstwirtschaftlicher Betriebe zugunsten der gewinnorientierten wirtschaftlichen Tätigkeit der Netzbetreiber fänden die seit Jahrzehnten nach den so genannten Aufopferungsgrundsätzen bestimmten einmaligen Entschädigungen in Höhe von 10 - 20 Prozent des Verkehrswertes bei den Betroffenen keine Akzeptanz mehr.

Der DBV fordert nunmehr das federführende Bundeswirtschaftsministerium auf, die berechtigten Anliegen der Grundeigentümer sowie Land- und Forstwirte in dem zu erarbeitenden Bundesbedarfsplangesetz angemessen zu berücksichtigen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 27. November 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2012