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ENERGIE/2119: Solar- und Windenergie werden in Deutschland erhebliches Wachstum verzeichnen (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 10. November 2015

Solar- und Windenergie werden in Deutschland erhebliches Wachstum verzeichnen - Stärkere Konzentration auf Wärme und Verkehr Schlüssel zu noch höheren Anteilen von erneuerbaren Energien


Laut einer heute von der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) veröffentlichten neuen Studie ist Deutschland hinsichtlich seiner Ziele bis 2030 mit Blick auf erneuerbare Energien auf Kurs. Um noch höhere Anteile an erneuerbaren Energien zu erreichen, muss der Einsatz von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien in den Bereichen Wärme und Verkehr beschleunigt werden. Laut dem REmap-Bericht über Deutschland, Renewable Energy Prospects Germany, verfügt das Land über Potenziale zur weiteren Steigerung der Strommenge aus Solar- und Windenergie und zum erheblichen Ausbau des Anteils der erneuerbaren Energien im Endverbraucherbereich.

"Der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland und die ehrgeizigen Ziele haben der Welt gezeigt, dass ein Anteil von 30 Prozent der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung möglich ist", sagte IRENA-Generalsekretär Adnan Z. Amin. "Um jedoch noch höhere Anteile zu erreichen und eines der energieeffizientesten, nachhaltigsten und CO2-ärmsten Energiesysteme der Welt weiter auszubauen, muss Deutschland jetzt über den Stromsektor hinaus blicken."

Deutschlands Konzentration auf den Ausbau der erneuerbaren Energien im Stromsektor hat dazu geführt, dass die Kapazität zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von 12,3 Gigawatt im Jahr 2000 auf 85 Gigawatt 2013 zugenommen hat. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch ist folglich im Laufe der letzten 15 Jahre kontinuierlich gewachsen, nämlich von sechs Prozent im Jahr 2000 auf mehr als 30 Prozent im ersten Halbjahr 2015. Laut Bericht sollte Deutschland den Schwerpunkt mehr auf Technologien zur Nutzung von erneuerbaren Energien und zur Elektrifizierung im Endverbraucherbereich sowie auf das enorme Potenzial von erneuerbaren Energien in den Bereichen Wärme und Verkehr legen. Darüber hinaus unterstreicht der Bericht, dass Deutschland und seine Nachbarn zur Beschleunigung der Energiewende zusammen arbeiten müssen, indem sie regionale Übertragungskapazitäten stärken, Strommärkte anpassen und zur Erreichung ambitionierter Klimaschutzziele erneuerbare Energien stärker berücksichtigen.

"Unsere ehrgeizigen Ziele stellen eine verlässliche Grundlage für die weitere Nutzung erneuerbarer Energien dar. Eine wichtige Voraussetzung ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit basierend auf dem Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien bei möglichst niedrigen Kosten. Mit der in der letzten Woche getroffenen Entscheidung über das Gesetz zur Weiterentwicklung des Strommarktes haben wir den rechtlichen Rahmen für den deutschen Strommarkt der Zukunft abgesteckt. Mit unserem Strommarktdesign für die Zukunft werden wir die Herausforderung meistern, Stromerzeugung aus konventionellen und erneuerbaren Energien miteinander in Einklang zu bringen", sagte Deutschlands Staatssekretär für Energie, Rainer Baake. "Dabei ist wichtig, dass wir uns dieser Herausforderung in enger Abstimmung mit unseren Nachbarländern und der Europäischen Union stellen. Wie dieser Bericht zeigt, müssen für den weiteren Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr noch mehr aufeinander abgestimmt werden. Unser Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg."

Deutschlands bisherige Anstrengungen im Bereich erneuerbarer Energien haben die Kosten für die Einfuhr von fossilen Brennstoffen gesenkt, Innovationen gefördert und Arbeitsplätze geschaffen. 2013 waren mehr als 317.000 Menschen in dem Wirtschaftszweig beschäftigt, das sind mehr als doppelt so viele Arbeitsplätze wie 2004. Wenn der im Bericht genannte höhere Anteil von erneuerbaren Energien erreicht wird, hätte dies noch mehr Vorteile mit Blick auf niedrigere Gesundheitskosten, weniger Umweltverschmutzung und geringere Einfuhren von fossilen Brennstoffen zur Folge.

Dieser Bericht ist Teil des Fahrplans für erneuerbare Energien (REmap 2030) der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA); er enthält einen Plan zur Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien am weltweiten Energiemix bis zum Jahr 2030 und ermittelt das Potenzial Deutschlands und weiterer Länder hinsichtlich des Ausbaus erneuerbarer Energien im Energiesystem einschließlich der Bereiche Strom, Industrie, Gebäude und Verkehr. Bislang beteiligen sich 38 Länder an dem Programm, und es wurden weitere sechs länderspezifische Berichte über China, Mexiko, Polen, die Ukraine, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Vereinigten Staaten veröffentlicht.

Über die Internationale Organisation für erneuerbare Energien (IRENA)

Die Internationale Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) wurde von 143 Mitgliedern (142 Staaten und der Europäischen Union) damit beauftragt, weltweit als zentrale Stelle für die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch im Bereich erneuerbarer Energien zu fungieren. Etwa 30 weitere Länder durchlaufen derzeit das Beitrittsverfahren und sind aktiv in die Arbeit der Organisation eingebunden. IRENA setzt sich für die breite und nachhaltige Nutzung aller erneuerbaren Energien einschließlich der Bioenergie, Geothermie, Wasserkraft, Meeres-, Sonnen- und Windenergie ein, um so zu nachhaltiger Entwicklung, einem besseren Zugang zu Energie, zur Versorgungssicherheit und zu CO2-armem Wirtschaftswachstum und Wohlstand beizutragen.

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 10. November 2015
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Internet: http://www.bmwi.de facebook twitter google youtube
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Telefon: 030-186150


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. November 2015

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