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GEWERKSCHAFT/1276: ver.di fordert Arbeitsplatzzusagen der deutschen Reeder (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 25. September 2015

ver.di fordert Arbeitsplatzzusagen der deutschen Reeder


Berlin, 25.09.2015 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt grundsätzlich die Entscheidung des Bundesrates, den Gesetzentwurf zur Erhöhung des Lohnsteuereinbehalts in der Seeschifffahrt in den Bundestag einzubringen, um diesen Wirtschaftszweig zu unterstützen. Im Gegensatz zu allen anderen Branchen verbleibt in der Seeschifffahrt die Einkommenssteuer beim Arbeitgeber und wird nicht an den Staat abgeführt.

"Mit der heutigen Entscheidung wird der bisherige 40-prozentige Einbehalt der von den Seeleuten zu leistenden Einkommenssteuern an die Reeder sogar auf 100 Prozent erhöht", erklärt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. "Dieses Geld kommt den Reedern zugute, ohne dass damit Verpflichtungen verbunden sind. Die Seeleute profitieren durch diese Regelung nicht unmittelbar."

Diese Erhöhung des Einbehalts auf 100 Prozent würde den Reedern einen weiteren Zuschuss von weit über 10 Millionen Euro sichern, ohne dieses an weitere Bedingungen zu knüpfen, kritisiert Behle. Sie fordert die politisch Verantwortlichen auf, sicherzustellen, dass die Reeder mit diesen Geldern Arbeitsplätze auf Schiffen unter deutscher Flagge garantieren.

Die Arbeitsmarktentwicklung für die deutschen Seeleute sei dramatisch, betont die Gewerkschafterin. In den letzten fünf Jahren sei die Zahl der sozialversicherten deutschen Seeleute bei der Knappschaft Bahn-See um 19 Prozent gesunken. "Dieser Negativentwicklung muss Einhalt geboten werden", fordert Behle. "Wer weitere Millionenunterstützungen erhalten will, muss bessere Perspektiven für die Seeleute bieten."

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Quelle:
Presseinformation vom 25.09.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. September 2015

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