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GEWERKSCHAFT/1545: Air Berlin - ver.di kritisiert Verhalten der Bieter (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 11. Oktober 2017

Air Berlin: ver.di kritisiert Verhalten der Bieter und fordert zu sozialer Verantwortung auf


Berlin, 11.10.2017 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert das Verhalten der Bieter im Verfahren um den Kauf von Anteilen an der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin. Hintergrund ist ein Mitarbeiterbrief der Air Berlin-Geschäftsführung und des Insolvenzverwalters, in dem darauf hingewiesen wird, dass sich die Beschäftigten von Air Berlin auf die bei den Erwerbern entstehenden neuen Stellen bewerben müssen. Das hätten die Bieter unmissverständlich klargemacht, heißt es in der Mitteilung.

"Wir verurteilen dieses Ansinnen der Bieter scharf und fordern sie erneut auf, Übernahmeregelungen für die Beschäftigten zu schaffen", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. "Die Unternehmen kaufen lukrative Anteile zum Schnäppchenpreis und kümmern sich nicht um die Menschen, die nach wie vor den Flugbetrieb bei Air Berlin mit großer Verantwortung und qualifizierter Arbeit aufrechterhalten. Es geht hier um die Zukunft von Beschäftigten, die Jahre und Jahrzehnte für das Unternehmen gearbeitet haben und es geht auch um die Familien dieser Beschäftigten."

Behle forderte die Erwerber auf, sich nicht vor der sozialen Verantwortung zu drücken. Es könne nicht sein, dass sich die Air Berliner auf ihre eigenen Stellen neu bewerben müssten oder in die Arbeitslosigkeit geschickt werden, während sich die Unternehmen durch den Kauf von Maschinen und Slots bereichern würden.

Behle wies darauf hin, dass ver.di nach der Bekanntgabe der Entscheidung unverzüglich zu Tarifverhandlungen mit den Käufern aufrufen würde. Sie forderte zudem Politik und Erwerber auf, die von ver.di vorgeschlagene Transfergesellschaft einzurichten und hierfür ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Bereitschaft des Senats von Berlin, Air Berlin-Beschäftigte in die Verwaltung zu übernehmen begrüßte die Gewerkschafterin ausdrücklich.

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Quelle:
Presseinformation vom 11.10.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Oktober 2017

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