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GEWERKSCHAFT/1586: Tarifverhandlungen zu real ergebnislos vertagt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 17. Januar 2017

Tarifverhandlungen real ergebnislos vertagt - Positionen liegen weit auseinander


Berlin, 17.01.2018 - In Düsseldorf sind am Nachmittag die Verhandlungen zu einer neuen Entgeltstruktur für die 35.000 Beschäftigten bei real ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zeigte sich enttäuscht über den bisherigen Verhandlungsstand. "Wir haben bereits Ende November Vorschläge für eine neue Entgeltstruktur vorgelegt. Die Arbeitgeber lassen zwei Monate nutzlos verstreichen und fordern heute erst Konkretisierungen dieses Vorschlags ein. Diese haben wir umgehend geliefert. Bis zum heutigen Tag hat die Arbeitgeberseite keinen eigenen Vorschlag für eine neue Entgeltstruktur vorgelegt, die den gesetzlichen Mindestanforderungen gerecht wird.", erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer.

"Die Beschäftigten brauchen Entgeltregelungen, die fürs Leben reichen und auch vor Altersarmut schützen. Wenn das Unternehmen einen angeblichen Wettbewerbsnachteil von 30 Prozent gegenüber der Konkurrenz beklagt, fordert es letztlich ein Gehalt, das derzeit 750 Euro unter dem Tariflohn liegt. Selbst wenn die Kolleginnen und Kollegen 45 Jahre Vollzeit ohne Unterbrechung mit dem angestrebten Gehalt arbeiten, landen sie in der Grundsicherung. Geplante Altersarmut für die real-Beschäftigten ist das Gegenteil von Wertschätzung", so Zimmer.

Grundlage für den Zukunftstarifvertrag war ursprünglich ein Zukunftskonzept, das den Umbau von 20 bis 30 sogenannten Flagship-Märkte nach dem Vorbild der Markthalle in Krefeld vorsah. Weitere 100 sogenannte CORE- und 130 Basic-Märkte sollten Elemente der Markthalle Krefeld übernehmen. Mittlerweile ist dieses Konzept eingedampft worden. Ein Gesamtkonzept für die Zukunft der real-Märkte ist nicht mehr erkennbar, so die Gewerkschaft.

Die in dem zwischen ver.di und real geschlossenen Zukunftstarifvertrag zugesagten Investitionen in die Zukunft der Märkte werden zwar getätigt, fließen aber anstatt in neue Konzepte größtenteils in Instandhaltungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Dachsanierungen, Kühlanlagen und neue LED-Technologie. ver.di hat die Arbeitgeber aufgefordert bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 19. Februar 2018 Stellenbeschreibungen für die typischen Tätigkeiten bei real vorzulegen, um zügig zu Ergebnissen für eine neue Entgeltstruktur zu kommen.

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Quelle:
Presseinformation vom 17.01.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Günter Isemeyer - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Januar 2018

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