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GEWERKSCHAFT/1695: Aktionswoche der Internationalen Transportarbeiter-Föderation in allen großen deutschen Seehäfen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 3. September 2018

ver.di / ITF-Aktionswoche in allen großen deutschen Seehäfen


Berlin - Die Aktionswoche "Baltic Week" steht in der Tradition einer europaweiten Kampagne gegen Sozialdumping an Bord von sogenannten "Billigflaggen"-Schiffen. Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) organisiert in dieser Zeit gemeinsam mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Aktionen zum Schutz und zur Verbesserung von Lohn- und Arbeitsbedingungen der Seeleute an Bord von Seeschiffen. Die Aktionswoche findet vom 3. bis zum 7. September 2018 in Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Bremen, Lübeck, Wismar und Rostock statt. Traditionell werden im Rahmen der Baltic Week Schiffsinspektionen ehrenamtlich von Seeleuten und Hafenbeschäftigten gemeinsam durchgeführt. In diesem Jahr werden die Aktionen zusätzlich auch von einigen Bundestagsabgeordneten begleitet.

Die Billigflaggenflaggenkampagne wurde 1948 durch die ITF ins Leben gerufen. Seitdem erstreiten Hafenarbeiter gemeinsam mit Seeleuten ITF-konforme Tarifverträge auf Seeschiffen.

"Es ist bedauerlich, dass es auch nach 70 Jahren harter Kampagnenarbeit immer noch deutsche und internationale Reeder gibt, die sich auf Kosten von Sozialstandards und Lohnbedingungen der Seeleute Wettbewerbsvorteile verschaffen, zum Beispiel über Billigflaggen wie Liberia und Malta", kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Mit dem Abschluss von ITF-konformen Tarifverträgen trage ver.di aktiv dazu bei, die Arbeitsbedingungen auf Seeschiffen unter deutscher Eigentümerschaft zu verbessern. Grundlegend hierfür sei die Billigflaggenkampagne.

Die seit 70 Jahren gelebte internationale Solidarität sei einzigartig in der Arbeitswelt. Hierdurch sei beispielsweise erreicht worden, dass das für Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter so wichtige Thema Laschen in einigen Landesparlamenten endlich auf der Tagesordnung stehe. Eine entsprechende Anpassung der Hafenverordnungen sei zwingend notwendig. In Zeiten von Automatisierung und Digitalisierung werde sich ver.di für einen Ausbau der bisherigen Aktivitäten und eine Vernetzung auch auf andere Branchen entlang der Lieferkette einsetzen.

ver.di hat im Mai 2018 die Kampagne #DigitalMussSozial gestartet. Noch in diesem Jahr soll es zum Abschluss des ersten "Tarifvertrages Zukunft" kommen, der den Umgang und die Folgen der fortschreitenden Automatisierung für die Beschäftigten in der Hafenwirtschaft sozial und mitbestimmt angeht.

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Quelle:
Presseinformation vom 03.09.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. September 2018

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