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GEWERKSCHAFT/600: Transfergesellschaft für die Schlecker-Frauen - Perspektiven aktiv gestalten (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 26. März 2012

Transfergesellschaft für die Schlecker-Frauen - Zukunftsperspektiven aktiv gestalten


Berlin, 26.03.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) setzt sich gemeinsam mit den Schlecker-Frauen für die Finanzierung einer Transfergesellschaft ein, um die akut von Arbeitslosigkeit bedrohten Beschäftigten aufzufangen. Am kommenden Mittwoch muss die Entscheidung fallen, ob Bundes- und Landespolitik ihrer sozialen Verantwortung für die Beschäftigten der insolventen Drogeriekette nachkommen. Doch auch die Schlecker-Frauen haben eine wichtige Entscheidung zu treffen.

"Während sich die Politik in dieser Frage bereits seit Wochen kaum vorwärts bewegt, sollen die Frauen in Windeseile existenzentscheidende Weichenstellungen für ihr Leben vornehmen. Nach nur dreitägiger Bedenkzeit müssen sie sich bereits am Dienstag für oder gegen die Aufnahme in eine Transfergesellschaft entscheiden", betonte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel.

Auch wenn die Transfergesellschaft nur für ein halbes Jahr finanziert werde, biete sie dennoch Vorteile. "Die Transfergesellschaft ermöglicht den Schlecker-Frauen eine verlängerte ökonomische Absicherung", erläuterte Nutzenberger. Denn die Frauen erhielten sechs Monate lang 80 Prozent ihres bisherigen Gehaltes bevor sie Arbeitslosengeld beantragen müssten.

Darüber hinaus gewährleiste eine Transfergesellschaft eine intensivere Qualifizierung der Frauen als die Bundesagentur für Arbeit dies bieten könne. Dabei seien es gerade die individuellen Maßnahmen, die entscheidend seien, um die Frauen wieder für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. "Im Durchschnitt sind die Schlecker-Verkäuferinnen Ende 40, viele sogar bereits weit über 50. Außerdem sind die Frauen oft über Jahrzehnte im Unternehmen, das heißt, sie haben seit Jahren keine Bewerbungen mehr geschrieben und verfügen häufig über wenig ausgeprägte bis gar keine Computer- und Internetkenntnisse", unterstrich Nutzenberger. "Gerade für eine solche Beschäftigtenstruktur ist eine intensive Beratung, Berufswegeplanung und Weiterqualifizierung elementar", so die Gewerkschafterin.

Hier könne eine Transfergesellschaft die Frauen unterstützen, wenn es jetzt darum gehe, die Zukunftsperspektiven aktiv mitzugestalten.


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Quelle:
Presseinformation vom 26.03.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. März 2012