Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

MEDIEN/655: THESEUS prägt Standards für das Internet der Zukunft (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie - Berlin, 25. Februar 2011

THESEUS prägt Standards für das Internet der Zukunft


Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) fördert mit rund 100 Millionen Euro das THESEUS-Forschungsprogramm im Bereich des Internets der Dienste. Im Rahmen dieses Programms wurde nun ein Standardisierungsvorschlag zur Vereinheitlichung der Beschreibung von Diensten im Internet unter der Bezeichnung "Unified Service Description Language (USDL)" erarbeitet und beim World Wide Web Consortium (W3C) eingereicht. Derartige Standardisierungen sind für Computerprogramme vergleichbar denen des Supercomputers "Watson" von Bedeutung, um Dienste im Internet schneller finden, automatisch analysieren und verknüpfen zu können.

Für die Gestaltung des Standardisierungsprozesses wurde eine so genannte "Incubator Group" ins Leben gerufen. Hier werden Standardisierungsempfehlungen für das W3C vorbereitet. Die Incubator Group ist offen für die aktive Beteiligung von weiteren Interessenten aus Wirtschaft und Wissenschaft.

Das Internet der Dienste bietet großes Wachstumspotenzial für die deutsche Wirtschaft. Nach den Prognosen der Analysten wird der Markt mit webbasierten Diensten in den kommenden Jahren deutlich zulegen. Bis zum Jahr 2025 dürften zum Beispiel die Umsätze mit Standardsoftware aus der "Cloud" - also webbasiert und dynamisch an den Bedarf der Nutzer angepasst - auf etwa 11 Milliarden Euro ansteigen. Das entspricht dann einem Anteil von 90 Prozent aller Ausgaben für Standardsoftware in Deutschland.

Hintergrund:
Das THESEUS-Forschungsprogramm legt wichtige Grundlagen für das zukünftige Internet der Dienste, zum Beispiel indem neue Standards auf den Weg gebracht werden. Mit dem 2010 eröffneten THESEUS-Innovationszentrum für das Internet der Dienste wurde ein neuer Weg beschritten, um Forschungsergebnisse gebündelt sichtbar zu machen und frühzeitig zu verbreiten.

Die von Internet-Erfinder Tim Berners-Lee geleitete internationale Organisation "W3C" ist heute ein Wegbereiter für die Überführung von wichtigen Forschungsergebnissen in einen weltweiten Standardisierungsprozess für das Internet. Sie hat zurzeit weltweit 325 Mitglieder. Ziel ist die Schaffung von Standards für ein offenes Internet. Bekannte Standards sind beispielsweise die Beschreibung von Web-Seiten (HTML) oder von Dokumenten (XML). In diesem Monat wurde ein neues W3C-Büro für Deutschland und Österreich eröffnet, das am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Berlin angesiedelt ist.


Weiterführende Informationen

THESEUS - Neue internetbasierte Wissensinfrastrukturen
http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Technologie-und-Innovation/digitale-welt,did=184810.html

Internet der Dienste
http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Technologie-und-Innovation/Digitale-Welt/Internet-der-Zukunft/internet-der-dienste,did=359928.html

World Wide Web Consortium - W3C (in englischer Sprache)
http://www.w3.org

World Wide Web Consortium - Unified Service Description Language Incubator Group Charter (in englischer Sprache)
http://www.w3.org/2005/Incubator/usdl/charter

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
http://www.dfki.de


*


Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 25. Februar 2011
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Pressestelle des BMWi
Telefon: 03018-615-6121 oder -6131
E-Mail: buero-L2@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2011