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STATISTIK/4155: Reallohnindex im Jahr 2014 um 1,7% gestiegen (Destatis)


Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 26.03.2015

Reallohnindex im Jahr 2014 um 1,7% gestiegen


WIESBADEN - Nach den endgültigen Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung ist der Reallohnindex in Deutschland im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 1,7% gestiegen. Damit wird das vorläufige Ergebnis vom 9. Februar 2015 um 0,1 Prozentpunkte nach oben korrigiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies der höchste Anstieg seit Beginn der Zeitreihe des Reallohnindex im Jahr 2008. Die Nominallöhne waren im Jahr 2014 um 2,6% höher als im Vorjahr. Sowohl die regelmäßig gezahlten Verdienstbestandteile als auch die Sonderzahlungen trugen zu dem Verdienstzuwachs bei. Die Verbraucherpreise legten im Jahr 2014 um 0,9% zu.

Im vierten Quartal 2014 stieg der Reallohnindex mit +2,2% im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal so stark wie noch nie seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2008. Ein wesentlicher Grund für diese hohe Steigerung war das geringe Wachstum der Verbraucherpreise in Höhe von 0,5%. Die Nominallöhne stiegen in diesem Zeitraum um 2,7%.

Der Nominallohnindex spiegelt die Veränderung der Bruttomonatsverdienste inklusive Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wider. Er erfasst die Verdienstentwicklung bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr. Die Gliederung des Nominallohnindex nach den sogenannten Leistungsgruppen zeigt, dass Beschäftigte mit höheren Arbeitsplatzanforderungen hinsichtlich Qualifikation und Führung im Jahr 2014 im Durchschnitt deutlich stärker von der insgesamt positiven Verdienstentwicklung profitieren konnten. So war der nominale Verdienstzuwachs der Arbeitnehmer in leitender Stellung mit +4,1% überdurchschnittlich hoch, während die Verdienstanstiege angelernter Beschäftigter (+1,5%) und ungelernter Beschäftigter (+1,2%) deutlich unterhalb der Gesamtentwicklung lagen.

Vollzeitbeschäftigte verdienten in Deutschland im Jahr 2014 inklusive Sonderzahlungen durchschnittlich 46.575 Euro brutto. Die höchsten Durchschnittsverdienste erhielten die Vollzeitbeschäftigten bei Banken und Versicherungen (68.104 Euro), im Bereich Information und Kommunikation (63.591 Euro) sowie in der Energieversorgung (62.700 Euro). Der niedrigste durchschnittliche Bruttojahresverdienst wurde im Gastgewerbe (26.455 Euro) gezahlt. Diese Angaben stellen arithmetische Mittelwerte dar. Wichtig für die Interpretation ist die Verteilung der Beschäftigten um diesen Mittelwert: Aus der Verdienststrukturerhebung ist bekannt, dass knapp zwei Drittel der Vollzeitbeschäftigten weniger verdienen als den gesamtwirtschaftlichen Durchschnittswert; nur ein gutes Drittel liegt darüber. Dieses Drittel hat so hohe Verdienste, dass der Durchschnittswert für alle Beschäftigten auf das hohe Niveau angehoben wird.

Die Vierteljährliche Verdiensterhebung wird seit dem Berichtsjahr 2007 durchgeführt und umfasst 40.500 Betriebe im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich. Die Merkmale der Vierteljährlichen Verdiensterhebung sind in Anlehnung an die Vorgaben des betrieblichen Rechnungswesens definiert.
WEITERES
Ergebnisse liegen im Themenbereich Reallöhne, Nettoverdienste vor. Methodische Hinweise befinden sich in den Erläuterungen zur Statistik.

Detaillierte Informationen über die Höhe der Bruttostunden- und Bruttomonatsverdienste nach Wirtschaftszweigen, Beschäftigungsumfang, Leistungsgruppen, Geschlecht sowie Gebietsständen bietet die Fachserie 16, Reihe 2.1 (Quartalsergebnisse) sowie Reihe 2.3 (Jahresergebnisse). Basisdaten und lange Zeitreihen zu den Bruttoverdiensten können über die Tabelle Bruttoverdienste nach Quartale (62321-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Presseinfo unter www.destatis.de.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 111 vom 26.03.2015
Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Pressestelle
65180 Wiesbaden
Telefon: (0)611/75-34 44
Telefax: (0)611/75-39 76
presse@destatis.de
www.destatis.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. März 2015

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