Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → WIRTSCHAFT


TELEKOMMUNIKATION/817: Erfolgreicher Start des ersten deutschen Satelliten seit über 20 Jahren (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 28. Januar 2017

Erfolgreicher Start des ersten deutschen Telekommunikationssatelliten im geostationären Orbit seit über 20 Jahren


Mit "H36W-1" wurde am frühen Morgen des 28. Januar (deutsche Zeit) nach über 20 Jahren wieder ein in Deutschland gebauter Telekommunikationssatellit in die geostationäre Umlaufbahn geschossen. Der Satellit dient der Übertragung von Datenströnen sowie audiosvisueller Anwendungen. Die Entwicklung der SmallGEO-Satellitenplattform wurde maßgeblich aus Deutschland initiiert und durch Beiträge der Bundesregierung zu den entsprechenden ESA-Programmen unterstützt.

"Mit dem erfolgreichen Start des Telekommunikationssatelliten "H36W-1" wurde heute ein weiteres Stück deutscher Raumfahrtgeschichte geschrieben. Deutschland wollte zur Systemfähigkeit bei Telekommunikationsatelliten zurückkehren. Das ist Ziel unserer Raumfahrtstrategie. Mit dem gelungenen Start haben wir dabei einen wichtigen Meilenstein erreicht. Nun ist es an den Unternehmen, diese Technologie auf den internationalen Märkten zu platzieren", sagte Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Die Wertschöpfung in Deutschland ist bei diesem Satelliten außerordentlich hoch. Die Gesamtverantwortung liegt bei OHB System AG in Bremen. Der Hauptauftragnehmer für die Telekommunikationsnutzlast ist die Firma Tesat-Spacecom GmbH aus Backnang. Dazu kommen zahlreiche Zulieferer, vor allem aus dem Bereich der KMU.

Die SmallGEO-Plattform ist modular konzipiert, um verschiedene Bedürfnisse und Märkte zu bedienen. Sie kann im Telekommunikationsbereich, der im Hinblick auf die Kommerzialisierung der Raumfahrt eine wichtige Rolle spielt, in verschiedenen Formen eingesetzt werden. In der klassischen Variante mit chemischen Antrieb wird der Zielorbit schnellstmöglich erreicht und die frühestmögliche Einsatzbereitschaft hergestellt. In der FLEX-Variante wird SmallGEO alleine durch elektrischen Antrieb seinen Zielorbit erreichen - eine Weiterentwicklung, die eine Verdopplung der Nutzlastkapazität zulässt. Auch diese Entwicklung wird durch Beiträge der Bundesregierung zu den entsprechenden ESA-Programmen unterstützt.

Die Plattform ist auch für die Erdbeobachtung verwendbar. Für die europäischen Wettersatelliten Meteosat der dritten Generation bildet SmallGEO-Plattform ebenfalls die Grundlage und beweist damit die vielfältige Einsetzbarkeit.

*

Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 28. Januar 2017
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Telefon: 030-186150
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang