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UNTERNEHMEN/2058: Ranking der Nachhaltigkeitsberichte - neue Bewertungskriterien (idw)


Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH, gemeinnützig - 20.07.2009

Ranking der Nachhaltigkeitsberichte: Neue Bewertungskriterien veröffentlicht

• IÖW/Future-Ranking entwickelt neue Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung
• Wettbewerb zwischen Nachhaltigkeitsberichten tritt in heiße Phase ein


Berlin, 20. Juli 2009 - Das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte 2009 des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Unternehmensinitiative Future tritt heute in die heiße Phase ein. Mit der Veröffentlichung eines umfassenden Kriterienkatalogs steht nun ein Vergleichsmaßstab bereit, der zur Bewertung an die Nachhaltigkeitsberichte deutscher Unternehmen angelegt wird. Die Bewertung der Berichte findet 2009 erstmals in zwei Kategorien statt und beurteilt neben den 150 größten deutschen Unternehmen auch die Berichte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Die Preisverleihungen für die besten Nachhaltigkeitsberichte sind für Herbst 2009 in Berlin geplant.

Thomas Korbun, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IÖW: "Neben der Finanzberichterstattung gewinnt gerade in der Wirtschaftskrise die glaubwürdige Darstellung der sozialen und ökologischen Verantwortung von Unternehmen weiter an Bedeutung. Immer mehr Unternehmen erkennen diese Notwendigkeit und legen in Nachhaltigkeitsberichten Rechenschaft über ihre Unternehmensaktivitäten ab."

Da es in der Nachhaltigkeitsberichterstattung anders als bei den stark reglementierten Geschäftsberichten kaum gesetzliche Vorgaben gibt, wirkt das unabhängige IÖW/Future-Ranking seit vielen Jahren als transparente und akzeptierte Benchmark. "So ist es möglich, Nachhaltigkeitsberichte verschiedener Unternehmen objektiv gegenüberzustellen", erklärt Jana Gebauer, Expertin für nachhaltige Unternehmensführung am IÖW. "Das IÖW/Future-Ranking hat seine Vorreiterrolle in der Berichtsbewertung stets ernst genommen. In diesem Jahr haben wir die Bewertungskriterien gänzlich neu entwickelt und gehen mit innovativer Methodik voran - auch im internationalen Vergleich." Die Einführung des neuen Kriteriensets wurde von intensiven Dialogen mit den relevanten Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft begleitet.

Im Gegensatz zu den klassischen Geschäftsberichten von Unternehmen steht bei Nachhaltigkeitsberichten die soziale und ökologische Verantwortung von Unternehmen im Mittelpunkt. Produktverantwortung und ökologische Aspekte der Produktion zählen genauso dazu wie das Verhalten des Unternehmens gegenüber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "Doch die Betrachtung hört nicht am Unternehmenstor auf", so Dr. Udo Westermann, Future-Geschäftsführer. "Ein verantwortungsbewusstes Unternehmen sorgt sich auch um die sozialen und ökologischen Bedingungen in seiner Lieferkette und nimmt vor Ort regionale Verantwortung wahr - als Arbeitgeber, Investor, Auftraggeber und Lieferant."

Die Wirtschaftskrise und die Suche nach ihren Auslösern spiegeln sich auch im IÖW/Future-Ranking wider. "Die derzeitigen Diskussionen zu guter Unternehmensführung und -kontrolle wirken sich natürlich auch auf das Ranking aus", erklärt Gebauer. "Daher nehmen wir die Rolle und Verantwortung des Managements in Unternehmen nun deutlich genauer unter die Lupe."

Von Automobilherstellern bis zu Versicherern enthält das Kriterienset des Konzern-Rankings neben einem allgemeinen Teil spezifische Anforderungen für zwölf Branchen. Zusätzlich kommen in diesem Jahr auch die Berichte von KMU auf den Prüfstand. Hierfür wurden die Kriterien an die Besonderheiten des Mittelstands angepasst. "Wir möchten die ambitionierte Berichtserstattung des deutschen Mittelstands erfassen und Vorreiter innovativer Konzepte identifizieren", so Westermann. "Dadurch soll die Nachhaltigkeitsberichtserstattung in der mittelständisch geprägten deutschen Wirtschaft neue Impulse bekommen."

Das Ranking für Nachhaltigkeitsberichte wird maßgeblich unterstützt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie vom Rat für Nachhaltige Entwicklung. Bundesarbeitsminister Olaf Scholz und Dr. Volker Hauff, Vorsitzender des Rats für Nachhaltige Entwicklung, sind Schirmherren des Rankings.

Weitere Informationen unter:
http://www.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de
http://kmu.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution472


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH, gemeinnützig,
Richard Harnisch, 20.07.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2009