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UNTERNEHMEN/2293: Burgbacher - Erfolg durch strategisch angelegte Personalarbeit sichern (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie - Berlin, 26. Juni 2012

Burgbacher: Unternehmenserfolg durch strategisch angelegte Personalarbeit sichern



Die Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung (GIB) hat den neuen Qualifizierungsmonitor vorgelegt, den sie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie erstellt hat. Das zentrale Ergebnis ist, dass sich die Fachkräftesituation der Unternehmen in den letzten Monaten nicht entspannt hat. Fast ein Drittel der Unternehmen geht für die nächsten drei Jahre von einem steigenden Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung aus. Etwas weniger als ein Viertel der Unternehmen erwarten, dass sie mehr (Fach-) Hochschulabsolventinnen und -absolventen brauchen. Über zwei Drittel der ausbildenden Unternehmen geben an, dass sie in den letzten zwölf Monaten große Probleme bei der Rekrutierung von Auszubildenden hatten.

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Beauftragte der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus, Ernst Burgbacher: "Um den Fachkräftebedarf unserer Wirtschaft zu sichern, müssen wir alle Potenziale ausschöpfen. Hier stehen wir vor großen Herausforderungen, die wir nur mit einer zweigleisigen Strategie bewältigen können. Neben einer Hebung des inländischen Fachkräftepotenzials gehört auch die Gewinnung ausländischer Fachkräfte [1] dazu. Wir müssen gut qualifizierte Menschen aus dem Ausland für eine berufliche Zukunft in Deutschland begeistern. Hierzu kann die neue Internetplattform www.make-it-in-germany.com, für die das Bundeswirtschaftsministerium Anfang Juni den Startschuss gegeben hat, einen wichtigen Beitrag leisten."

Der Qualifizierungsmonitor zeigt ebenfalls, dass trotz der aktuellen Fachkräftesituation noch nicht in allen Unternehmen das Bewusstsein vorhanden ist, dass die Fachkräftesicherung [2] mehr denn je eine zentrale Managementaufgabe ist. Nach wie vor analysiert nur ein Bruchteil der Unternehmen systematisch den zukünftigen Fachkräftebedarf oder entwickelt eine Qualifizierungsstrategie. So werden mittel- und langfristig orientierte Maßnahmen zur strategischen Entwicklung der Auszubildendenrekrutierung (z.B. der Ausbau von Kooperationen mit Schulen) bislang nur von einer Minderheit der Unternehmen umgesetzt oder ins Auge gefasst.

Staatssekretär Burgbacher: "Die Entwicklungen im Fachkräftebereich machen eine strategisch angelegte Personalarbeit unabdingbar. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen müssen ihre Aktivitäten in diesem Bereich intensivieren, um keine Wettbewerbsnachteile gegenüber Großunternehmen zu haben. Zur personalstrategischen Unterstützung unseres Mittelstandes hat das Bundeswirtschaftsministerium im Mai 2011 ein Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung eingerichtet, www.kompetenzzentrum-fachkraeftesicherung.de. Hier können KMU wertvolle Informationen und Handlungsempfehlungen zur Rekrutierung und Unternehmensbindung z.B. von Frauen oder Älteren erhalten."

Obwohl durch Untersuchungen des IAB (Kurzbericht 16/2011) bekannt ist, dass Deutschland die Fachkräftelücke nicht allein mit dem inländischen Potenzial abdecken kann und sich folglich auch um internationale Fachkräfte bemühen muss, will zukünftig nur eine Minderheit der befragten Unternehmen die Suche auf das Ausland ausweiten. Bisher hat nur jedes zehnte Unternehmen überhaupt ausländische Fachkräfte rekrutiert; in den letzten fünf Jahren sogar nur jedes zwanzigste.

Der Qualifizierungsmonitor ist eine Bestandsaufnahme der Qualifizierungssituation in der deutschen Wirtschaft. Diese erfolgt im Rahmen einer halbjährlich durchgeführten Unternehmensbefragung.

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 26. Juni 2012
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Pressestelle des BMWi
Telefon: 03018-615-6121 oder -6131
E-Mail: pressestelle@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2012