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VERBRAUCHERSCHUTZ/541: Was ist mein Recht? - Verbraucherzentralen bei Migranten oft unbekannt (BPA)


Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Pressemitteilung vom 10. Mai 2016

Was ist mein Recht?
Verbraucherzentralen bei Migranten oft unbekannt


Am heutigen Dienstag (10.05.2016) diskutierten die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoguz, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, Heiko Maas und der Berliner Senator für Justiz und Verbraucherschutz, Thomas Heilmann über den Verbraucherschutz von Migranten.

Auf der Veranstaltung "Vielfältige Gesellschaft - interkultureller Verbraucherschutz" in Berlin erklärte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Özoguz:

"Niemand will sich durch ellenlange AGBs quälen, auch Deutsche ohne Einwanderungsgeschichten fallen auf Lockangebote herein und geben ihre Daten freizügig preis. DEN Migranten gibt es nicht. Menschen, die schon seit Jahrzehnten in Deutschland leben haben andere Fragen an den Verbraucherschutz als der Flüchtling aus Syrien, der gerade mal seit ein paar Monaten hier ist. Mal können es Sprachprobleme sein, mal eher das Unwissen über bestehende Informationsangebote. Oder aber die Beratung ist schlicht zu teuer. Einwanderer wissen oft nicht, wie Verbraucher in Deutschland geschützt werden. Sie kennen weder "Stiftung Warentest" noch die Verbraucherschutzzentralen.

Hier wollen wir ansetzen. Die wirklich guten Informationsangebote der Verbraucherschutzzentralen müssen bekannter gemacht werden. Ebenso die mehrsprachigen Angebote. Dieses Jahr liegt mein Schwerpunkt auf dem Thema "Teilhabe" - für mich heißt das, dass auch die sehr heterogene Gruppe der Migranten beim Verbraucherschutz Teil unserer Gesellschaft sein muss."

Bundesverbraucherminister Maas betonte:

"Zielgruppenorientierung ist auch Stichwort für den Verbraucherschutz. Menschen haben aufgrund ihrer Lebenssituation und ihres kulturellen Hintergrundes unterschiedliche Zugänge zu Informationen und Beratungsangeboten. Um Verbraucherinnen und Verbraucher mit Zuwanderungsgeschichte mit verbraucherrelevanten Alltagsfragen vertraut zu machen, bedarf es einer zielgruppenorientierten Verbraucheraufklärung."

Der Berliner Verbraucherschutzsenator Heilmann sagte:

"Wir müssen mehr Brücken bauen in die Communities, nicht zuletzt angesichts der vielen Menschen, die jetzt als Flüchtlinge bei uns leben. Die Nepper, Schlepper und Bauernfänger sind nämlich schon unterwegs, um auf Kosten der Geflüchteten ein schnelles Geschäft zu machen. In Berlin schicken wir deshalb arabisch-sprachige Verbraucherlotsen in die Unterkünfte und Wohnheime: Sie warnen vor den Tricks, klären auf und erstellen für uns ein Lagebild, damit wir wissen, wo der Handlungsbedarf am drängendsten ist."

Neben der Vorstellung von "Best-Practice-Beispielen" wurde auf der Veranstaltung beraten, welche Rolle Migrantenorganisationen im Verbraucherschutz spielen können.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 147 vom 10. Mai 2016
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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Telefon: 030 18 272-0, Fax: 030 18 10 272-25 55
E-Mail: internetpost@bpa.bund.de
Internet: www.bundesregierung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Mai 2016

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