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SCHACH-SPHINX/02649: Zipfel eines langen Fadens (SB)


Gegen die Schachspieler hat Wilhelm Busch zwar nicht direkt gestichelt, aber manche seiner Worte und Reimkonstruktionen könnten durchaus so aufgefaßt werden wie Verbalattacken gegen den grübelnden Schachmenschen. Daß Busch mit besonderem Vergnügen gegen all jene schrieb, die das Gebilde auf ihrem Hals als den Hort tiefer Weisheiten rühmten, ist ganz unzweifelhaft: "Kinder, in ihrer Einfalt, fragen immer und immer: Warum? Der Verständige tut das nicht mehr; denn jedes Warum, das weiß er längst, ist nur der Zipfel eines Fadens, der in den dicken Knäuel der Unendlichkeit ausläuft, mit dem keiner recht fertig wird, er mag wickeln und haspeln, so viel er nun will." Damit ist auch das Thema im heutigen Rätsel der Sphinx gegeben. Weiß, im Streit mit der Unendlichkeit, hatte zuletzt 1.Dd3-c3? gezogen. Vielleicht hätte er sich in Anlehnung an Kindergemüter doch fragen sollen, warum? Nicht wahr, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/02649: Zipfel eines langen Fadens (SB)

Kopp - Kern
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auf alle Fälle war 1...Sf6-h5? nicht dazu geeignet, das schwarze Spiel zu verbessern, denn nach 2.Ld3xh7+! Kg8xh7 2.Sf3-g5+ Kh7-g6 3.Sg5xe6 Ld7xe6 4.Te1xe6+ kommt Schwarz in den schlimmsten Schlamassel, zum Beispiel 4...Sh5-f6 5.Dd1-g4+ Kg6-f7 6.Te6xf6+! oder 4...Kg6-f7 5.Dd1xh5+ Kf7xe6 6.Ta1-e1+ Ke6-d7 7.Dh5-g4+ bzw. 4...Tf8-f6 5.Dd1-g4+ Kg6-f7 6.Te6xf6+ Sh5xf6 7.Dg4xf4 und in allen drei Fällen hat Weiß entscheidenden Vorteil.


Erstveröffentlichung am 30. April 1999

14. Februar 2010