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SCHACH-SPHINX/02670: Strategie gegen den Hauptkonkurrenten (SB)


Anatoli Waiser hatte sich nicht geirrt. Auf dem Turnier in Sotschi 1983 stand der Internationale Meister kurz vor dem Erreichen einer Großmeisternorm. In diesem Feld von 15 Turnierteilnehmer befanden sich neun Großmeister, darunter einige schillernde Namen wie Geller, Ivkov, Romanischin und Zeschkowski. Waisers größte Sorge galt jedoch Jewgeni Sweschnikow, einem brillanten Taktiker. Obgleich dieser mit zwei Verlustpartien gestartet war, entfesselte er schließlich einen rechten Siegestaumel und ließ viele Festungen, die sich ihm in den Weg stellten, als Ruinen hinter sich zurückfallen. Waiser mußte in seiner Partie gegen Sweschnikow also mit dessen Angriffswut rechnen. Zum Glück spielte Waiser mit den weißen Steinen. Sweschnikow verteidigte mit Caro-Kann, Waiser wählte die Panow-Variante, Sweschnikow spielte scharf und riskant, Waiser glättete die Wogen und blieb im streng positionellen Wasser. Ohne in unnötige Tiefen zu manövrieren, mit kristallklarer Logik steuerte Waiser im heutigen Rätsel der Sphinx ein Endspiel mit Türmen an. Sein Ziel war erreicht, und nun spielte er seinen entscheidenden Trumpf aus, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02670: Strategie gegen den Hauptkonkurrenten (SB)

Waiser - Sweschnikow
Sotschi 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Raj Tischbierek konnte zu Recht sehr zufrieden sein mit dieser schillernden Angriffspartie, die auch neue theoretische Einblicke in die Bauernraub-Variante erlaubte: 1...Tg8-g5 2.De5-h8+ Tg5-g8 3.Tc7xe7! Kf8xe7 - 3...Tg8xh8 wird in drei Zügen matt - 4.Dh8-f6+! Ke7- d6 5.Tf1-d1+ Kd6-c5 6.Df6-d4+ Kc5xb5 7.Td1-b1+ Kb5-c6 8.Tb1xb6+ und Schwarz gab auf, weil er im nächsten Zug mattgegangen wäre.


Erstveröffentlichung am 07. Mai 1999

21. Februar 2010