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SCHACH-SPHINX/02767: Matt aus heiterem Himmel (SB)


Daß eine Stellung von einem Zug auf den nächsten plötzlich nichts mehr wert sein kann, ruft insbesondere bei Laien Kopfschütteln hervor. Sie sind es nicht gewohnt, streng nach den Kategorien der Taktik zu denken, und den Begriff des Verlustzuges deuteln sie meistens dahin, daß nun zwar Material verlorengeht, aber noch längst nicht die Partie. Ein gutes Beispiel dafür ist das heutige Rätsel der Sphinx. Schwarz am Zuge hätte nun mit 1...Ta8-d8! 2.Lf7-h5 Tf8xf3 3.Lh5xf3 das Spiel völlig ausgleichen können. Dank der Kontrolle der d-Linie stände Schwarz sogar um eine Winzigkeit besser. Dennoch wäre die Partie bei sorgfältiger Handhabung seitens des Anziehenden unentschieden ausgegangen. Doch der junge Ungar, der bei der Jugend- Weltmeisterschaft in Duisburg 1992 die schwarzen Steinen führte, glaubte nicht an Gefahr und zog daher unbesonnen 1...Dd6-d7? Was dann folgte, war ein Glanzlicht an kombinatorischem Einfallsreichtum, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02767: Matt aus heiterem Himmel (SB)

Aktouf - Kirjak
Duisburg 1992

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß fand leicht den Gewinnweg, der mit 1.Se5-d7! begann. Der Rest war dann wirklich nur noch eine Sache der Technik: 1...Tc2-c8 2.Ta1xa2 Lb7- d5 3.Ta2-f2 Tc8-c1+ 4.Kg1-h2 Tc1-h1+ 5.Kh2-g3 Th1-g1+ 6.Kg3-h4 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 08. Juni 1999

26. März 2010