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SCHACH-SPHINX/02771: Rivalitäten am laufenden Band (SB)


Schachfeindschaften hat es ja immer schon gegeben in diesem friedfertigen Spiel. Man denke da an die tiefe Rivalität zwischen Emanuel Lasker und Siegbert Tarrasch, wo Letzterer den Ausspruch prägte: "Mit Ihnen spreche ich nur noch drei Worte - Schach und Matt." Oder an die Kluft zwischen José Capablanca und Alexander Aljechin. Ihr Streit entbrannte schließlich nicht nur um die Krone. Und zwischen Viktor Kortschnoj und Anatoli Karpow wurden auch nicht bloß Höflichkeiten ausgetragen. Die Auseinandersetzung ging soweit, daß man eine Holzplatte unter dem Tisch, an dem sie spielten, anbringen mußte, damit sie sich nicht in die Schienbeine traten. Einen kuriosen Streitfall gab es da noch zwischen Garry Kasparow und dem Enfant terrible Gata Kamsky. Bishin zur Verdächtigung, der Profi-Weltmeister plane ihn zu vergiften, gingen die Absurditäten von Kamsky. Im heutigen Rätsel der Sphinx, auf dem Brette der Tatsachen allerdings, war nicht Gift am Werke, mit dem Kasparow, der die schwarzen Steine führte, den Tatarensprößling ins Jenseits schickte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02771: Rivalitäten am laufenden Band (SB)

Kamsky - Kasparow
Manila 1992

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wer das Trojanische Pferd hinter die Stadtmauern zieht, braucht sich über das Fall seiner Festung nicht mehr zu wundern: 1.f5-f6? Tg7xg3! 2.Kh2xg3 - 2.Lf2xg3 Dc4-e2+ wird bald Matt - 2...h5-h4+ 3.Kg3xf3 - 3.Kg3-h2 Dc4-f4+ 4.Kh2-g1 Df4-g5+ - 3...Lf7xd5+ 4.Kf3-e3+ Dc4-c3+ 5.Ke3-e2 Ld5-f3+ 6.Ke2-f1 Dc3-d3+ und Weiß gab auf angesichts des unabwendbaren Matts.


Erstveröffentlichung am 08. Juni 1999

27. März 2010