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SCHACH-SPHINX/02889: Erschwindelter Sieg (SB)


Die meisten Gambitvarianten der Italienische Partie haben ein beträchtliches Alter. Manche von ihnen gehen ins europäische Mittelalter zurück, als speziell in Italien diese Art des Spiels, für Bauern- oder Figurenopfer einen Angriff mit ungewissem Ausgang zu erhalten, hoch in Blüte stand. Nachdem Italien schließlich seine Vormachtsstellung an Frankreich und England verloren hatte, verschwand auch die Italienische Partie von der Schachbühne. Eine Renaissance erlebte diese alte Eröffnung dann im 19. Jahrhundert, woran nicht unwesentlich auch deutsche Meister beteiligt waren. Lange währte dieser Aufschub und das neuerwachte Interesse freilich nicht. Mit Beginn unseres Jahrhunderts setzte allmählich wieder eine Flaute ein. Daß um jene Zeit dennoch hin und wieder recht interessante Partien mit dem italienischen Spielsystem ausgefochten wurden, beweist das heutige Rätsel der Sphinx. Weiß hatte zuletzt 1.c6-c7+ gezogen. Sein Kontrahent erwiderte darauf 1...Le4-c6? und verlor binnen kurzem. Nun, Wanderer, der weiße Sieg war erschwindelt, bei der richtigen Fortsetzung wäre der Punkt an Schwarz gegangen.



SCHACH-SPHINX/02889: Erschwindelter Sieg (SB)

Treybal - Engler
Prag 1908

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Allzu leichtfertig hatte sich der Nachziehende auf seine scheinbar verteidigungssolide Stellung verlassen. Doch der Wurm nagte schon tief an ihr: 1.Tb1xb7! Sa5xb7 2.Lf1-b5+! Ke8-e7 3.De4xb7 und Schwarz gab auf angesichts der Folge 3...f7-f6 4.Th3-e3! Ta8-b8 5.Te3xe6+! Ke7xe6 6.Db7-e4+ Ke6-f7 7.Lb5-c4+ nebst Matt.


Erstveröffentlichung am 14. Juli 1999

06. Mai 2010