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SCHACH-SPHINX/02939: Das dynamische Prinzip (SB)


Eine schillernde Stellung im heutigen Rätsel der Sphinx: Rein vom materiellen Standpunkt gesehen müßte Weiß im Vorteil sein. Doch bei näherer Betrachtung zeigen sich feinere, ausschlaggebende Faktoren, die das Urteil des ersten Blickes korrigieren. Zunächst einmal fällt die relativ größere Bedrohtheit des weißen Königs gegenüber seinem Gegenspieler auf. Ferner besitzen die schwarzen Figuren im Feld f4 ein ideales Sprungbrett für taktische Schläge. Daß die Partie auf kombinatorischem Felde geschlagen wurde, drängt sich geradezu auf. Noch dazu ist Schwarz am Zuge. Die Frage für ihn lautete: Wie ließ sich das dynamische Prinzip mit höchster Tragweite anwenden? Schwarz benötigte weitere Angriffsstraßen. Er mußte darauf bedacht sein, mit seiner gesamten Armee einen fliegenden Angriff auf die weiße Majestät zu starten, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02939: Das dynamische Prinzip (SB)

Grunberg - Uhlmann
Leipzig 1973

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schwarz sah die taktisch ausnutzbare Lücke im weißen Verteidigungsring und brach durch: 1...Tf7xf4! 2.Tf3xf4 Th4xf4+ 3.Dd2xf4 Dh5-d1+ - die Jagd auf den König beginnt, die Hinterabsicht war jedoch eine andere - 4.Kf1-g2 Dd1-g1+ 5.Kg2-f3 Dg1-f2+ 6.Kf3-g4 h6-h5+ 7.Kg4-g5 Lb6-d8+ und Weiß gab auf, da er die Dame für zu wenig Holz verliert.


Erstveröffentlichung am 31. Juli 1999

22. Mai 2010