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SCHACH-SPHINX/02998: Erster russischer Meister (SB)


Trotzdem die Russen im 19. Jahrhundert hervorragende Spieler und Theoretiker besaßen - viele Impulse aus der Eröffnungslehre kamen aus dem großen Zarenreich -, konnten junge Amateurtalente erst beim Gesamtrussischen Turnier von 1909 in eigenen Land den Meistertitel erwerben. Davor war eine Reise zu ausländischen Turnieren nötig, um den begehrten Titel verliehen zu bekommen - was natürlich bei vielen auf finanzielle Schwierigkeiten stieß. Es verwundert nicht, daß Alexander Aljechin als erster Russe daheim mit dieser Würde ausgezeichnet wurde, während sein großer Vorgänger Michail Tschigorin zu diesem Zweck weite Auslandsreisen unternehmen mußte. Im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Moskauer Turnier von 1906, also drei Jahre vor der Ernennung Aljechins zum russischen Meister, konnte der spätere Weltmeister von 1927-1935 und 1937-1946 taktisches Gespür entwickeln. Sein Kontrahent und Landsmann Issakow hatte zuletzt 1...h7-h6? gespielt, wohl in der Erwartung, eine Figur zu gewinnen. In Wirklichkeit lud er Aljechin damit zu einem kombinatorischen Tanz ein, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02998: Erster russischer Meister (SB)

Aljechin - Issakow
Moskau 1906

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Es scheint, daß der englische Großmeister Michael Adams mit 1.Tb1-e1! Sg3-f1+ 2.Kh3-h4 Sf1-e3 gute Remischancen gehabt hätte. Nur durfte er nun nicht mit 3.Lg6-e4 Tc3-c1!! 4.Te1xc1 Se3-d1 fortsetzen, worauf Schwarz gewonnen hätte, sondern mit 3.Te1xe2! Tc3-c1 4.Lg6-f5! - es drohte Matt durch 4...Tc1-h1# Selbst mit einer Figur weniger nach 4...Se4xf5+ 5.Kh4-g4 stünden seine Aussichten auf eine Punkteteilung gar nicht einmal schlecht.


Erstveröffentlichung am 22. August 1999

11. Juni 2010