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SCHACH-SPHINX/03068: Weißer Fleck auf Italien (SB)


West- oder Mitteleuropäische Schachspieler tauchen in der Weltrangliste der Top 100 entweder gar nicht oder erst sehr spät auf. Ausgenommen sind einmal Alexej Schirow, der zwar für Spanien spielt, seine Heimat jedoch in Lettland hat. Michael Adams und Nigel Short sind im Grunde die einzigen Fahnenträger Westeuropas. Viktor Kortschnoj wird als Schweizer geführt, kommt jedoch aus der ehemaligen Sowjetunion. Joel Lautier aus Frankreich taucht in den 40zigern auf, und Artur Jussupow, Deutschlands Vorzeige-Denker, kommt ebenfalls aus der Sowjetunion. Nun gut, Jan Timman bringt noch einigen Halt in der Rangliste für die westeuropäischen Schachnationen. Der mitteleuropäische Sektor indes gleicht einer weißen Karte. Aus Italien stammt kein einziger Top-Spieler, und das, obwohl die Stiefelrepublik in der europäischen Schachgeschichte einst eine Vorreiterrolle gespielt hatte. Doch das ist lange her, und viel Staub hat sich inzwischen auf diesem alten Ruhm gesammelt. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll der italienische Geist ein wenig aufpoliert werden. Mit den weißen Steinen siegte bei der Italienischen Meisterschaft Bela Toth gegen seinen Landsmann Mario Cocozza, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03068: Weißer Fleck auf Italien (SB)

Toth - Cocozza
Asco 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß nutzte die Fesselung des schwarzen Läufers und trieb seinen Freibauern mit 1.b4-b5! nach vorne. 1...Te5xe4 war wegen 2.Lf1-g2 Te4- c4 3.Lg2-c6 nicht spielbar und der Gegenangriff mit 1...Dc7-c3 scheiterte an 2.Dg7-g8! Dc3-a1+ 3.Kc1-d2 Da1-d4+ 4.Lf1-d3 Dd4-f2+ 5.Kd2-c1 Df2-e1+ 6.Kc1-b2. Also spielte Schwarz notgedrungen defensiv 1...Dc7-e7, mußte jedoch nach 2.b5-b6! die Waffen strecken, da er gegen die Drohung 3.Lf1-a6 und 4.b6-b7 machtlos war.


Erstveröffentlichung am 14. September 1999

04. Juli 2010