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SCHACH-SPHINX/03137: Eine seltsame Geschichte (SB)


Es trug sich einmal zu, daß ein bekannter russischer Großmeister mit seiner Frau Arm in Arm durch die Straßen schlenderte. Schaufensterbummel und das Genießen der warmen Nachmittagssonne. Plötzlich ging ein Ruck durch ihn hindurch. Er blieb stehen und faßte sich an den Kopf. Seine Frau starrte ihn verwirrt an und fragte, was er denn habe. "Ich habe vergessen", so antwortete er, "daß heute eine Partie gespielt werden muß". Unser Großmeister nahm nämlich zu dieser Zeit an einem Turnier teil, und zweimal in der Woche wurden Partien ausgetragen. Also ließ er seine Frau auf dem Steinpflaster zurück und rannte zum Austragungsort. Mit fliehendem Atem kam er an und stellte fest, daß er nur noch acht Minuten Bedenkzeit hatte. Trotzdem setzte er sich nieder und machte die Züge in aller Eile, ohne viel nachzudenken. Und was geschah? Sein Kontrahent überschritt die Bedenkzeit! Im heutigen Rätsel der Sphinx standen die Spieler Gott Lob nicht unter diesem Streß. Also konnte Weiß am Zuge den Gewinnpfad in aller Ruhe austüfteln, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03137: Eine seltsame Geschichte (SB)

Kotow - Makagonow
Leningrad 1931

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Diesmal war der englische Großmeister Jim Plaskett hart im Nehmen, er verschenkte nichts: 1.Se5xd7 Lf5xd7 2.Le3-b6! Dd8xb6 3.Db8xc8+ Ke8-e7 4.Dc8xd7+ Ke7-f6 5.Ta1-a6 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 06. Oktober 1999

27. Juli 2010