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SCHACH-SPHINX/03142: Kleiner Umweg zum Ziel (SB)


Jede Vorbereitung ist pfutsch, wenn der Kontrahent entgegen der Erwartung mit den falschen Steinen spielt. Wie dies sein kann? Nun denn, eine kleine Geschichte dazu. Ein bekannter Meister hatte sich vor Turnierbeginn gegen einen alten Rivalen eine bestimmte Falle ausgedacht. Da er wußte, daß dieser stets nach 1.d2-d4 d7-d5 das Damengambit 2.c2-c4 wählte, war die Präparation um so leichter. Nach eingehendem Studium seines Kontrahenten war alles vorbereitet. Doch der Zufall machte einen Strich durch seine Rechnung. Im Turnier spielte er nämlich mit den weißen Steinen gegen ihn. Seine Enttäuschung war groß. Doch da kam ihm plötzlich eine Idee, und die Zuschauer im Saal konnten zu ihrer Verblüffung die sonderbare Zugfolge 1.d2-d3 d7-d5 2.d3-d4 bestaunen. Unser Meister hatte nämlich ganz einfach die Züge so gestaltet, daß er praktisch mit umgekehrten Farben spielte. Schwarz erwiderte 2...c7-c5 und die Falle kam erfolgreich zur Anwendung. Solcher Umwegigkeit bedurfte es im heutigen Rätsel der Sphinx nicht. Schwarz am Zuge verwertete seinen Vorteil mit einer kleinen Kombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03142: Kleiner Umweg zum Ziel (SB)

Cooper - Turner
Fulprint York 1999

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Klein-Murugan benötigte nur den Zug 1...Df3xf1+!, um den FIDE-Meister Duncan zur Kapitulation zu zwingen, denn nach 2.Kg1xf1 Ld5xg2+ 3.Kf1xg2 Td8xd4 war der schwarze Materialvorteil überwältigend.


Erstveröffentlichung am 07. Oktober 1999

29. Juli 2010