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SCHACH-SPHINX/03220: Begegnung im Coyotenstaat (SB)


Colorado wird im Amerikanischen der Coyotenstaat genannt. Das ist keine Diskreminierung. In den hohen Bergen des US-Bundesstaates hört man zuweilen nachts diesen eigentümlich langgezogenen Laut. Zu den wenigen Rückzugsgebieten für diesen Nachtjäger gehört eben Colorado mit der Hauptstadt Denver. Bekannt im US-Sport ist die Stadt nicht nur für ihre erstklassige Football-Mannschaft, die gegenwärtig, übrigens zum zweiten Mal in Folge, den Meistertitel hält. Im vergangenen Jahr war Denver auch Austragungsort der US-Meisterschaft im Schach. Titelverträger Joel Benjamin kam erneut ins Finale und traf dort auf Nick de Firmian, der bereits 1987 und 1995 die Landesmeisterschaft gewann und sich nun anschickte, sie ein drittes Mal zu gewinnen. Bestechend in seiner Präzision, mit der er seine Figuren und Bauern übers Brett zu führen pflegt, setzte sich der erfolgreichste US- Großmeister erneut in Szene und bestritt den Wettkampf ohne eine einzige Verlustpartie. 12.000 Dollar winkten ihm am Ende und der im amerikanischen Sport durchaus bekannte Meisterschaftsring. Nachdem er im Semifinale Tal Shaked mit 2,5:1,5 besiegt hatte, wiederholte er seine Leistung im Finale mit demselben Ergebnis. Wichtigster Eckstein seines Triumphs war der Sieg gegen Benjamin in der ersten Runde, dem heutigen Rätsel der Sphinx. De Firmian spielte mit den schwarzen Steinen und überraschte seinen Kontrahenten nun mit einer entscheidenden Kombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03220: Begegnung im Coyotenstaat (SB)

Benjamin - de Firmian
Denver 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Agonie des kraftlosen schwarzen Widerstands wurde mit 1.c5-c6! gebrochen, und da gegen die Drohung 2.Lh3-d7 kein Kraut gewachsen war, kapitulierte Schwarz.


Erstveröffentlichung am 31. Oktober 1999

25. August 2010