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SCHACH-SPHINX/03281: Wegbereiter einer ökonomischen Entwicklung (SB)


"Sowohl Steinitz als auch seine Antagonisten, die Kombinationsspieler, hatten einen riskanten Stil. Letztere nahmen für praktische Chancen theoretische Nachteile in Kauf. Steinitz hingegen klammerte sich an theoretische Vorteile und achtete nicht genügend auf praktische Bedenken. In der Mitte zwischen diesen beiden Extremen stand Dr. Tarrasch, der erste große Virtuose. Dieser war von Natur aus sehr vorsichtig und hatte keine ausgesprochene Anlage zum Kombinieren; aber etwas hat er besser begriffen als seine Vorgänger: die Bedeutung einer raschen und ökonomischen Entwicklung ohne materielle Opfer." So klassifizierte der holländische Ex-Weltmeister Max Euwe den Stil von Siegbert Tarrasch, der neben seinen spielerischen Leistungen auch einen wesentlichen literarischen Beitrag zur Popularisierung des Schachspiels leistete. Im heutigen Rätsel der Sphinx trafen Steinitz und Tarrasch aufeinander, letzterer mit den weißen Steinen. Steinitz, der eine Qualität eingebüßt hatte, zog zuletzt 1...Lf6-e7 und stellte damit eine kleine Falle, die Tarrasch jedoch mit 2.Tc4-c3! Sg5-f3+ 3.Tc3xf3! e4xf3 4.Sg2-e3 Df7-f6 5.Sc7-e6 Sg7xe6 6.Tb7xe7 umging und gewann. Was wäre denn auf 2.Sc7-e6? gefolgt, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/03281: Wegbereiter einer ökonomischen Entwicklung (SB)

Tarrasch - Steinitz
Nürnberg 1896

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Zeitgemäßer für das heutige Schach war der Angriff mit 1.De2-h5 Sh7-f6 2.Dh5xg6 Dd8-c8 - oder 2...Lb7-d5 3.Lc4xd5 Dd8xd5 4.Dg6xg7+! Kg8xg7 5.e4xd5 - 3.Th1-h7! - aber nicht 3.Le3-h6? wegen 3...Dc8-g4! - 3...Sf6xh7 4.Le3-h6 und Weiß setzt matt.


Erstveröffentlichung am 18. November 1999

14. September 2010