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SCHACH-SPHINX/03289: Ein zweiter Steinitz (SB)


Oft und mit pedantischer Beharrlichkeit liest man, daß Wilhelm Steinitz seinen Zeitgenossen im Verständnis der positionellen Gesetzmäßigkeiten einer Partie um Jahre voraus war. Ganz offensichtlich wird damit der ungarische Meister Isidor Gunsberg unterschlagen, der nicht nur das Theoriekonzept von Steinitz verstanden hatte, sondern darüber hinaus in seinen Partien einen wertvollen Beitrag dazu leistete. Gunsberg gehörte neben Steinitz zu den Vorvätern des positionellen Schachs, und er bewies im heutigen Rätsel der Sphinx, daß diese Lehrsätze auch gegen einen kombinatorischen Riesen wie Michail Tschigorin ins Feld zu führen waren. Nachdem er den Russen mit einem Cocktail aus solider Zentrumskontrolle und gutgeführten Vorstößen ins Wanken gebracht hatte, leitete er nun mit den weißen Steinen den entscheidenden Angriff ein, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03289: Ein zweiter Steinitz (SB)

Gunsberg - Tschigorin
Kuba 1889

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Besiegt von der eigenen Lieblingsverteidigung, ein gewisser Trost für Petrosjan: 1...Dh4-h5! 2.Se4-d2 Le5-d4! 3.Dh1-e1 Ta8-e8! 4.Sc3-e4 Ld4xb2 5.Te3-g3 Lb2-e5 6.Ta1-a3 Kg8-h8 7.Kg2-h1 Tf8-g8 8.De1-f1 Le5xg3 9.Ta3xg3 Te8xe4 und Weiß gab auf, da 10.Sd2xe4 Lg4-f3+ keine Perspektiven mehr offenließ.


Erstveröffentlichung am 21. November 1999

17. September 2010