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SCHACH-SPHINX/03337: Tolstois psychologische Auslotung (SB)


Tolstoi war nicht nur einer der brillantesten Schriftsteller Rußlands, er war auch ein begeisterter Schachspieler, wenngleich er auf diesem Gebiete weniger unvergeßliche Werke hinterlassen hat als solche mit Tinte und Feder. Für Tolstoi wurde das Schachspiel zum Begleiter seines Lebens, als er ungefähr mit 18 Jahren in nähere Bekanntschaft damit kam. In seinen Werken finden sich immer wieder Bezüge auf das Schachspiel, und seine Gedanken sind dabei von einer psychologischen Auslotung des Spiels, die beeindruckt: "Ein guter Schachspieler, der eine Partie verloren hat, ist aufrichtig davon überzeugt, daß sein Verlust die Folge eines begangenen Fehlers sei, und er sucht diesen Fehler in der Eröffnung seiner Partie, vergißt aber, daß bei jedem Schritt im Verlauf des Spiels ebensolche Fehler vorgekommen sind, daß kein einziger seiner Züge völlig einwandfrei war. Der Fehler, dem er Beachtung schenkt, fällt ihm nur auf, weil der Gegner ihn ausgenutzt hat." Diese Zeilen standen aus "Krieg und Frieden" und sollen sogleich überleiten zum heutigen Rätsel der Sphinx, wo der russische Literatenfürst mit den weißen Steinen kurzum den Weg zum Sieg fand, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03337: Tolstois psychologische Auslotung (SB)

Tolstoi - Mood
Jasnaja Poljana 1906

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
1.Ta7xf7? hätte geradewegs in den Orkus geführt: 1...Sc3-b1+! 2.Kd2-c1 Db4-d2+! 3.Kc1xb1 Dd2-b4+! 4.Kb1-c1 Db4-e1+ 5.Kc1-b2 c4-c3+ 6.Kb2-a2 De1-e2! und gegen die Doppeldrohung 7...De2xc2+ und 7...De2-c4+ wäre kein Kraut gewachsen gewesen.


Erstveröffentlichung am 07. Dezember 1999

03. Oktober 2010