Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/03371: Fließende Grenzen der Ausdeutbarkeit (SB)


Wie häufig findet man in der Glossierung einer Partie die saloppe Bemerkung: "Der Rest ist Sache der Technik." Technik also. Indes ist es gar nicht einfach, diesen Allgemeinbegriff in konkrete Vorstellungen zu übersetzen, denn die Mannigfaltigkeit der Schachstellungen mit ihren ausufernden Methoden, Kombinationen und Strategien macht es nahezu unmöglich, so etwas wie Technik zu definieren. Hinzu kommt, daß selbst die Unterbegriffe mit ihren fließenden Grenzen keinen griffigen Halt versprechen. Und so bedeutet "Sache der Technik" in der Regel nichts anderes, als daß die Gegenseite praktisch ohne Hoffnung ist und ganz unabhängig von einem vorbestimmten Gewinnplan notwendig verlieren wird. Im heutigen Rätsel der Sphinx oblag es ebenfalls der "Technik", um Weiß zur Kapitulation zu zwingen. Freilich gab es hier einen sehr genauen Gewinnweg, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03371: Fließende Grenzen der Ausdeutbarkeit (SB)

Timofejew - Gertischikow
Iwanowo 1979

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die letzte Hoffnung, das hat einen fatalistischen Beigeschmack, und fatal endete es für Weiß: 1...a4-a3! 2.b2xa3 c4-c3! 3.Te3-e2 c3-c2+ 4.Te2xc2 Sb4xc2 5.a3-a4 Sc2-a3+ 6.Kb1-a1 Sd3-b4 7.a4-a5 Sb4-c2# - ein seltenes Beispiel dafür, daß zwei Springer doch zu einem Matt fähig sind.


Erstveröffentlichung am 19. Dezember 1999

14. Oktober 2010