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SCHACH-SPHINX/03462: Orientierungslos in der Dunkelheit (SB)


Wer in einem Tunnellabyrinth gefangen ist, wird natürlich nach Lichtschein Ausschau halten. Dunkelheit macht bekanntlich orientierungslos, das Unklare, Undefinierte irritiert. Der Mensch hat es gerne maßgeschneidert: Ein Weg, ein Ziel, und dazwischen wird dann ein Wille hineinprojiziert. Eine verhängnisvolle Vermutung, dem Lichte zu folgen, als wäre dies das Inkrafttreten eines freien Entschlusses. Im heutigen Rätsel der Sphinx zum Beispiel tappte Schwarz lange Zeit im dunkeln. Infolge etwas planloser Manöver seitens des Nachziehenden stand Weiß um mehrere Nuancen freier. Da erblickte Schwarz ein zartes Licht am Ende des Tunnels und steuerte nun mit 1...Sh5-f4? geradenwegs darauf zu. Er wollte auf g2 mattsetzen, das ergab für ihn einen Sinn. Freilich erwies sich der Strahlenkranz als täuschende Heimsuchung, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03462: Orientierungslos in der Dunkelheit (SB)

Mieses - Wolf
Monte Carlo 1903

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mutiger König, ade: 1...Sd4-c2+! 2.Da4xc2 Lf8-c5+ 3.Ke3-e4 Td8-d4+ 4.Ke4-e3 Td4-d1+ 5.Ke3-e4 f7-f5+ 6.Ke4xf5 Th8-f8+ und Weiß gab auf. Der weiße König wird im nächsten Zug mattgesetzt.


Erstveröffentlichung am 17. Januar 2000

14. November 2010