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SCHACH-SPHINX/04118: Erinnerung aus alter Zeit (SB)


Die Geschichte der Wiener Partie war eng verknüpft mit der des Königsgambits. Beide Systeme hatten ähnliche strategisch-taktische Ziele: Öffnung der f-Linie mit wachsendem Druck gegen den schwachen f7- Bauern. Doch wo das Königsgambit immer bereit war, ein hohes Risiko einzugehen, spielte man in der Wiener Partie etwas besonnener. Dennoch bedeutete das Ende in der Popularität der einen Eröffnung auch den Abgesang der anderen. Der Zeitgeist vermied jedes Wagnis. Spanisch, Damengambit, all das schien seriös, solide, kaufmännisch korrekt. Ambitionen, der Wiener Partie wieder etwas vom alten Glanz zurückzugeben, kamen über das Moment des Wunsches leider nie heraus. Im heutigen Rätsel der Sphinx feierte Weiß indes einen schönen nostalgischen Angriffssieg, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04118: Erinnerung aus alter Zeit (SB)

Perlis - Salwe
Ostende 1907

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Morphy - Vorbild vieler Kombinationssiege aus beschleunigter Entwicklung heraus: 1...Td8xd4! 2.Sf3xd4 - 2.c3xd4 Lf8-b4 mit Damengewinn - 2...Sc6xd4! 3.c3xd4 Lf8-b4 - nun wird die weiße Dame doch noch gefangen, da Matt auf e2 droht - 4.Ke1-f2 Lb4xd2 5.Le2xg4+ f7-f5 6.Lf4xd2 f5xg4 7.Th1-e1 De4xd4+ 8.Ld2-e3 Dd4xb2+ 9.Kf2-e1 Th8-e8 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 18. August 2000

25. August 2011