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SCHACH-SPHINX/04139: Spiegelreflex der Sprache (SB)


Wer aufmerksam die Literatur der letzten Jahrzehnte durchgeht, wird finden, daß die Schachkunst immer wieder und gerne zur Charakterisierung bestimmter Personen herangezogen wird. Aussprüche wie, er besitzt die Denkerstirn eines Schachspielers, oder, seine Konzentrationsfähigkeit sei nur mit einem Meister der Schachkunst zu vergleichen, lassen sich zuhauf aufdecken. So hat das Schach in den Redewendungen einen festen Platz eingenommen. Natürlich dürfen Formulierungen wie, man habe jemanden mattgesetzt - auch wenn im ganzen Buch nicht eine einzige Partie gespielt wird - nicht unerwähnt bleiben. Und es sind nicht nur Politiker, die von Pattsituationen sprechen. Im Sport taucht die Floskel von der Rochade auf, wenn Spieler ihre Positionen oder den Verein wechseln. Einen guten Schachzug hat auch der Detektiv zur Hand, wenn er den Verbrecher der Tat überführt. Und Bauernopfer müssen auch in der Wirtschaft gebracht werden, damit sie wieder florieren kann. Die Welt des geschriebenen und gesprochenen Wortes wäre ärmer, gäbe es das Schach nicht. Im heutigen Rätsel der Sphinx nutzten Weiß all diese Begriffe nichts, denn er stand auf verlorenem Posten, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04139: Spiegelreflex der Sprache (SB)

Gasseholm - Poulsen
Fernpartie 1981

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Von Ruhm läßt sich nicht zehren. Das Königsgambit war früher eine großartige Waffe in den Händen gewiefter Taktiker, man muß mit dieser Klinge jedoch umgehen können. Nicht jeder versteht sich darauf: 1...Te8xe5! 2.Dg5xg3 - 2.f4xe5 e3-e2! 3.Dg5xg3 Df7-f1+ 4.Kc1-b2 e2-e1D verliert ebenfalls - 2...Df7-a2! und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 25. August 2000

15. September 2011